Wie soll mit dem Bienensterben umgegangen werden?
Im April 2018 hat ein EU-Ausschuss drei bienenschädliche Neonicotinoide verboten. Seitdem richten die Medien dem Thema Bienensterben verstärkt ihre Aufmerksamkeit. Der Begriff „Bienensterben“ bezeichnet die stark sinkende Zahl an Bienen und anderen bestäubenden Insekten, die in den letzten Jahren beobachtet wurde. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht des UN-Umweltbeobachtungszentrums (UNEP-WCMC) in Zusammenarbeit mit anderen Instituten wurde verdeutlicht, wie wichtig Bienen und andere Bestäuber für unsere Nahrungsmittelversorgung sind: Dem Bericht zufolge sind etwa 75 % der Nutzpflanzen von der Bestäubung abhängig, weshalb die Bestäuber jährlich geschätzte 235 – 577 Milliarden US Dollar zur globalen Wirtschaft beitragen. Die Hälfte der Bestäubung werde von wilden bestäubenden Insekten erledigt, deren Anzahl ebenfalls deutlich gesunken sei. Etwa die Hälfte der untersuchten Bienenarten seien bereits vom Aussterben bedroht. Um zu veranschaulichen, welche Auswirkungen eine Welt ohne Bienen auf unseren Alltag hätte, simulierte eine Supermarktfiliale in Hannover am Weltbienentag 2018 ein solches Szenario. Viele Regale blieben leer, da rund 60 % der Produkte fehlten. Nicht nur Honig, Obst und Gemüse waren nicht mehr im Sortiment zu finden, sondern auch Schokoloade, Kaffee und ebenso Pflegeprodukte. Es stellt sich daher zunehmend die Frage, wie mit dem Bienensterben umgegangen werden soll, um ein ökonomisches und ökologisches Unglück zu vermeiden.
www.hna.de/welt/ohne-bienen-waeren-laeden-leer-supermarktaktion-zeigt-folgen-9888035.html
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Globaler Standpunkt: Das eigentliche Problem des Bienensterbens soll in den Vordergrund gestellt werden
Zwar denken die meisten beim Lesen der Medienberichte zum Bienensterben an die westliche Honigbiene (Apis mellifera), aber die Welternährungsorganisation (FAO) hat Daten ermittelt, die zeigen, dass die Zahl der weltweit gehaltenen Honigbienenvölker in den letzten 55 Jahren sogar stark zugenommen hat. Auch in Deutschland ist ein Anstieg zu beobachten. Allerdings werden unter dem Begriff Bienensterben nicht nur die Honigbienen gefasst, sondern vor allem auch andere wilde Bestäuber, wie Wildbienen oder Hummeln, und auch sie sind wesentlich an der Bestäubung der Nutzpflanzen beteiligt.
www.die-debatte.org/bienensterben-wildbienen/
www.die-debatte.org/wp-content/uploads/2017/07/dbj17_03_057_weltweit-steigende-V%C3%B6lkerzahlen.pdf
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Ausdiff. Standpunkt: Fokus sollte auf der Rettung der wilden Bestäuber liegen
Eine Studie des Entomologischen Vereins Krefeld hat gezeigt, dass an einzelnen Standorten in NRW die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 bis zu 80 % zurückgegangen ist. Diese Zahl lässt zwar nicht problemlos auf ganz Deutschland übertragen, aber im Zusammenhang mit anderen Studien (z. B. der Schmetterlingscheckliste in Bayern) und der Roten Liste der gefährdeten Arten (The IUCN Red List of Threatened Species) bildet sie einen klaren Trend der sinkenden Zahlen der wilden Bestäuber ab.
80.153.81.79/~publ/mitt-evk-2013-1.pdf
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Offensichtliche positive Konsequenz: Honigbienen wird es dadurch nicht schlechter ergehen
Honigbienen können besser mit den schädigenden Faktoren umgehen, denn die Auswirkungen auf sie sind geringer. Sie werden außerdem von Imkern versorgt. Dies trifft nicht auf die wilden Bestäuber wie Wildbienen und Hummeln zu. Werden die Gefahren für die wilden Bestäuber reduziert, hat es denselben positiven Effekt auf die Honigbienen.
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Beleg (Expertenaussage): Aussage von Randolf Menzel
„Solitäre Wildbienen können solche Faktoren nicht durch eine soziale Regulation wegpuffern. Das einzelne Sammeltier legt gleichzeitig auch die Eier und füttert die Larven. Wenn dieses Tier durch den Einfluss von Pestiziden nicht zurückfindet, ist das ganze Nest mit allen bereits gelegten Eiern und den sich entwickelnden Larven dem Tod ausgeliefert”. (Randolf Menzel, deutscher Zoologe und Neurobiologe)
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Expertenaussage' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Beleg (Anderes): Aussage von Dr. Melanie von Orlow
„Die Honigbiene hat von allen Bienenarten noch die robusteste Natur, die es ihr erlaubt, mit vielen schädigenden Faktoren klar zu kommen. Sie hat vor allem Imker, die sich für sie einsetzen und gegen Krankheiten vorgehen. All das haben Hummeln und Wildbienen nicht.” (Dr. Melanie von Orlow, Sprecherin d. Bundesarbeitsgruppe Hymenoptera (Hautflügler) d. NABU)
- Anzweiflung:
Als Sprecherin des NABU verfolgt Orlow ein klares politisches Interesse.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Qualität der Nutzpflanzen wird nicht weiter gefährdet
Die wilden Bestäuber tragen einen großen Teil zur Qualität der Nutzpflanzen bei, da verschiedene Arten von Bestäubern gebraucht werden, um eine optimale Bestäubung zu erreichen.
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Beleg (Medienbericht): Artikel
Das Sterben der wilden Bestäuber beeinträchtigt am Ende auch die Qualität der Nutzpflanzen. Für eine optimale Bestäubung der Pflanzen ist nämlich ein Mix von verschiedenen Bestäubern notwendig. „Einfach mehr Honigbienen zu züchten genügt deshalb nicht”, sagt Melanie von Orlow. „Die Honigbiene alleine kann nicht die Bestäubungsleistung der anderen Insektenarten kompensieren.“
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Globaler Standpunkt: Neonikotinoiden sollen verboten werden
Neonikotinoide sind hochwirksame Insektizide, die von der Landwirtschaft weltweit eingesetzt werden. Am 1. Dezember 2013 wurden von der entsprechenden EU-Kommission zum ersten Mal der Einsatz der Neonikotinoide Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid zunächst für zwei Jahre verboten. Dies lag unter anderem an der in Studien festgestellten Toxizität dieser Wirkstoffe für Bienen, aber auch Vögel und Kleintiere. Im April 2018 wurde das Verbot der drei Wirkstoffe erneut durch den EU-Ausschuss für Pflanzen, Tiere, Lebens- und Futtermittel bestätigt. Dennoch werden andere neonikotinoide Wirstoffe, wie etwa Thiacloprid, auch weiterhin für den Lebensmittelanbau verwendet. Thiacloprid wies sich in Studien als ebenso schädlich für Bienen aus, wie die bereits verbotenen Wirkstoffe. Selbst in subletalen, also nicht tödlichen, Dosen wurde die Navigation der Bienen messbar beeiträchtig, welche somit nicht mehr zu ihrem Stock zurück fanden. Auch die Tanzkommunikation durch die sogenannten Schwänzeltänze sowie Sammelaktivität und Rekrutierungsraten wurden durch den Kontakt mit den Neonikotinodien stark beeinträchtig. Ein Ansatz zum Umgang mit dem Bienensterben ist daher das Verbot des Einsatzes aller Neonikotinoide, deren Toxizität für Bienen erwiesen ist.
www.br.de/themen/wissen/bienen-bienensterben-neonicotinoide-100.html
sitem.herts.ac.uk/aeru/ppdb/en/atoz.htm
Fischer J, Müller T, Spatz A-K, Greggers U, Grünewald B, Menzel R (2014). Neonicotinoids interfere with specific Components of Navigation in Honeybees. PLOS ONE 9 (3): e91364, S. 1-10
Menzel R (2014). Wie Pestizide (Neonicotinoide) die Navigation, die Tanz-Kommunikation und das Lernverhalten von Bienen verändern. Rundgespräch der Komission Ökologie, Bd. 43: Soziale Insekten in einer sich wandelnden Welt, S. 75-83.
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Befürchtete negative Konsequenz: Verbot könnte zu geringerem Anbau bestimmter Pflanzen führen, die für Bienen wichtig sind
Das Verbot der hocheffizienten Neonikotinoide könnte dazu führen, dass es für Landwirte wirtschaftlich nicht mehr interessant ist, Pflanzen wie Raps, die wichtige Nahrungsmittel für Bienen darstellen, anzubauen. Die Politik sollte also nicht einfach Verbote aussprechen, um die Öffentlichkeit zu befriedigen, sondern den gesamten Naturhaushalt berücksichtigen und sich auf fachliche Diskussionen einlassen.
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Beleg (Expertenaussage): Artikel
Äußerung des Doktor der Agrarwissenschaft und Imker Klaus Wallner von der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim als Reaktion auf die erneute Abstimmung der EU-Kommission über das Verbot von drei Neinikotinoiden.
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Expertenaussage' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Befürchtete negative Konsequenz: Verdopplung von Ernteverlusten durch Verbot der Pestizide
Moderne Pflanzenschutzmittel wie die Neonikotinoide nehmen, genau wie die Bienen, eine essentielle Rolle in der modernen Landwirtschaft ein. Jährlich fallen bis zu 40% der globalen Erträge Pflanzenschädlingen und -krankheiten zum Opfer. Dieser Betrag könnte sich verdoppeln, wenn der Einsatz von modernen Pestiziden nicht mehr möglich ist.
Position aus dem Bayer Bee Care Center und somit von einem Hersteller von Pflanzenschutzmitteln.
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Beleg (systematische Aufarbeitung): Position aus dem Bayer Bee Care Center
Bienensicherheit der Neonikotinoiden Insektizide. Bee informed Nr. 3, 2016. Bayer Bee Care Center.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Höhere Motivation alternative Möglichkeiten des Pflanzenschutzes zu erforschen
Stehen der Landwirtschaft die neonikotinoiden Pestizide nicht mehr zur Verfügung und können Chemiekonzerne diese aufgrund der Verbote nicht mehr verkaufen, so steigt die Motivation in alternative Möglichkeiten zu investieren. Die Forschung und Förderung der ökologischen Landwirtschaft wird dadurch in den Fokus gerückt.
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Erhoffte positive Konsequenz: Bienenpopulationen erholen sich
Durch das Verbot von Neonikotinoiden in der Landwirtschaft sind Bienen, wie auch andere Bestäuber, Instekten und Kleintiere, den giftigen Substanzen nicht länger ausgesetzt und die Populationen können sich erholen.
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Globaler Standpunkt: Die Varroa-Milbe soll bekämpft werden
Seit Ende der 70er Jahre kämpfen Imker Jahr für Jahr gegen den gefährlichsten Feind der Bienen, die Varroa Milbe. Ursprünglich war der Parasit nur in Ostasien beheimatet. Dann wurde die Milbe nach Europa und Deutschland eingeschleppt.
Die ostasiatischen Bienen kommen relativ gut mit dem Blutsauger zurecht. Unsere heimischen Bienen haben dem Parasit nichts entgegenzusetzen. Innerhalb von nur einem bis höchstens drei Jahren haben die Milben ein Bienenvolk komplett ausgelöscht. Die Milbe ist der Grund dafür, dass die Honigbiene alleine nicht mehr überleben kann. Imker müssen die Milbe bekämpfen.
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Erhoffte positive Konsequenz: Lithiumchlorid in Zuckerwasser tötet die auf den Bienen sitzenden Milben, ohne dass die Bienen Nebenwirkungen erleiden
Forscher der Universität Hohenheim haben das neue Wundermittel entdeckt. Eigentlich hatte das Team um Dr. Peter Rosenkranz, Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde, einen wesentlich komplexeren Ansatz verfolgt. Dabei haben sie quasi das Ei des Kolumbus gefunden, einen günstigen, einfach anzuwendenden Wirkstoff, der in der Natur reichlich vorkommt und nach jetzigem Wissensstand keine Nebenwirkungen hat.
„Lithiumchlorid kann man Bienen in Zuckerwasser aufgelöst füttern. Bei unseren Versuchen haben bereits geringe Mengen der Salzlösung ausgereicht, um innerhalb weniger Tage die auf den Bienen aufsitzenden Milben abzutöten – ohne Nebenwirkungen für die Bienen“, erklärt Bienenforscher Dr. Rosenkranz. Bevor der Wirkstoff nun als Medikament für Bienen auf den Markt kommen kann, sind dennoch weitere Tests nötig, um die beste Dosierung zu bestimmen und Nebenwirkungen für Bienen und Anwender sowie das Risiko von Rückständen auszuschließen. Dazu sei man aktuell mit Unternehmen im Gespräch, die diese Entwicklung weiterführen wollen.
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Globaler Standpunkt: Subventionen sollen eingeführt werden
Durch eine Reform der Agrarpolitik 2014 werden Umweltschultmaßnahmen der Landwirte verstärkt subventioniert. Dazu sollen die Landwirte seit 2014 fünf und seit 2017 sieben Prozent der Ackerfläche stärker der Natur überlassen, zum Beispiel als Brachflächen oder Grünstreifen. Dies soll dem Schutz von Tier-, Pflanzenarten und insbesondere den Blüten bestäubenden Insekten dienen. Die Landwirte sollen darüber hinaus für mehr Vielfalt auf ihren Äckern sorgen. Auf Höfen, die zum Beispiel größer als 30 Hektar sind, müssen drei verschiedene Kulturen angebaut werden. Zudem wird die naturbelassene Beweidung mit Rindern, Pferden und je nach Bundesland auch Schafe subventioniert.
www.tagesspiegel.de/wirtschaft/agrarreform-eu-zwingt-bauern-zu-mehr-umweltschutz/8411182.html
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Offensichtliche positive Konsequenz: Bienen haben mehr Futter
Durch die Intensivierung der Agrarwirtschaft kommt es zu einer Monokulturlandwirtschaft. Darunter wird verstanden, dass ganze Landstriche mit der gleichen Pflanzenart bepflanzt werden. Somit gibt es für die Blütenbestäuber kilometerweit zum Beispiel nur Raps als Nahrungsmittel. Was ein Problem für die Bienen darstellt, da das Nahrungsangebot stark verknappt, wenn der Raps verblüht oder abgeerntet wird. Zudem sind viele Bestäuberinsekten hochgradig spezialisiert auf einzelne Pflanzenarten oder Artengruppen, daher erschwert eine Monokulturlandwirtschaft die Suche nach der geeigneten Nahrung für diese Insekten. Da Wildbienen lediglich eine Flugstrecke von ca 500m am Stück zurücklegen können, sind sie darauf angewiesen, ein Nahrungsangebot in diesem Radius vorzufinden.
Auch die ebenfalls subventionierte Beweidung durch Nutztiere ist eine Maßnahme des Naturschutzes zum Erhalt der Artenvielfalt. Dabei werden offene Weide- bzw. Wiesenlandschaften, die durch die Verbuschung gefährdet sind, zum Lebensraum für Rinder, Pferde und Schafe. Unter Verbuschung wird die Ausbreitung von Sträuchern und Bäumen in Wiesen, Grünland und Heide verstanden. Somit verändern sich die örtlichen Lebensraumbedingungen, was die Blüten bestäubenden Insekten dort gefährdet.
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Beleg (Aufsatz): Aufsatz des Netzwerkes blühende Landschaften
Das Netzwerk blühende Landschaften ist eine Interessengemeinschaft, die es sich zum Ziel gesetzt hat, in Stadt und Land für mehr Blüten zu sorgen, damit Bienen und andere Bestäuberinsekten wieder ein besseres Nahrungsangebot vorfinden. Die Quellenangaben für deren Aufsatz sind auf Seite 10 zu finden.
www.bluehende-landschaft.de/fix/doc/NBL-1-Wege_Bl%FChLandschaft_1111.pdf
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Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Aufatz der bayrischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege
Die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) ist eine vom Freistaat Bayern getragene Bildungs- und Forschungseinrichtung für Naturschutz und Landschaftspflege in Laufen im Berchtesgadener Land.
www.anl.bayern.de/fachinformationen/beweidung/2_einfuehrung_beweidung.htm
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Befürchtete negative Konsequenz: Subventionen sind mit zu hohem Aufwand verbunden
Der Bezug der Subvention ist für die Landwirte mit gesteigertem Aufwand verbunden. Da die Ackerrandstreifen meist später als die Hauptfrucht ausgesät werden, muss der Landwirt die Flächen ein zweites Mal anfahren. Erst nach dem 1. Juli des Jahres, nach der Mäherei, dürfen diese Flächen dann weiter bearbeitet werden. Für die Beweidung müssen erst Weidezäune angebracht und Instand gehalten werden. Zudem hat der Landwirt weitere Anfahrtswege zu dem Nutztier, das auf einer Weide steht als zu einem Stall, der meist direkt auf dem Hof liegt. Außerdem ist eine Weidehaltung nicht für jedes Nutztier praktisch, da Milchkühe in der Regel 2 Mal täglich an die, im Stall befindlichen, Melkmaschinen angeschlossen werden, ist für diese eine Stallhaltung von Vorteil. Lediglich in deren Trockenzeit, bevor sie Kälber bekommen, wäre eine Weidehaltung geeignet.
Zudem ist die Subventionierung mit einem hohen bürokratischen Aufwand nicht nur für die einzelnen Landwirte gekoppelt. Die Verwaltungsstellen der Länder und des Staats haben durch die Subventionen viel organisatorische Arbeit zu erledigen. So zum Beispiel wird der Flächenanteil des zu begrünenden Beissteifens sehr genau überprüft.
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Beleg (Medienbericht): Artikel des Rüsselsheimer Echos
von Manuela Wittkamp über das Greening
www.ruesselsheimer-echo.de/lokales/ruesselsheim/Die-Sache-mit-dem-Greening;art57641,1535770
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Globaler Standpunkt: Eine Staffelmahd soll eingeführt werden
In Deutschland gibt es heute mehr als fünf Millionen Hektar landwirtschaftlich genutztes Grünland, was etwa 15% des gesamten Bundesgebiets entspricht. Diese Flächen sind wichtig für die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln. Sie stellen aber auch einen unverzichtbaren Lebensraum für viele Tiere dar, insbesondere Blüten bestäubende Insekten (vgl. Deutsche Wildtierstiftung, Universität Hamburg, 2010).
Der sich verschärfende Wettbewerb auf dem Agrarsektor führt in vielen Grünlandregionen zu einer weiter fortschreitenden Intensivierung. Was dazu führt, dass die Wiesen immer öfter und früher im Jahr, vor der Blütezeit gemäht werden. Somit bieten sie keine Nahrungsmittelquelle für Blüten bestäubende Insekten mehr.
epub.sub.uni-hamburg.de/epub/volltexte/2010/5370/pdf/schuetzen_ratgeber_maehtod.pdf
Zudem ermöglicht die hohe Flächenleistung der Landtechnik das Mähen ganzer Landstriche innerhalb kürzester Zeit. Dies führt zu einem schlagartigen Zusammenbruch der Nahrungsversorgung der Insekten. Zudem tötet das Mähen, je nach Mähtechnik, die Bienen und Hummeln, die sich währenddessen im Grünland befinden.
Optimal für Blütenbesucher wäre die traditionelle „Staffelmahd“, die zudem Arbeitsspitzen entschärft und für verschiedene Tierarten und -gruppen angepasste Futterqualitäten ermöglicht. Wenn die Wiesen nicht alle zum gleichen Zeitpunkt gemäht werden, so bleiben immer Rückzugsräume und Nahrungsangebot erhalten.
www.bluehende-landschaft.de/fix/doc/NBL-1-Wege_Bl%FChLandschaft_1111.pdf
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Globaler Standpunkt: Blüh- und Wildpflanzen sollen angepflanzt werden
Die Lebensbedingungen der Blüten bestäubenden Insekten haben sich in den letzten Jahrzehnten zum Negativen verändert. Ein Grund hierfür ist die Futternot der Insekten. In den Privatgärten dominieren kurz gemähte Rasenflächen und pflegeleichte Stauden- und Gehölzanlagen. Selten existieren naturbelassene Gärten mit einheimischen Blütenpflanzen, Obstbäumen und Beerensträuchern. Auch auf öffentlichen Flächen sind überwiegend intensiv gepflegte Grünflächen ohne blühende Pflanzen vorherrschend, so im mehrmals jährlich gemulchten Straßenbegleitstreifen. Wo Blütenpflanzen stehen, wird oftmals teurer Blütenflor mit ökologisch toten Hybrid-Sorten gepflanzt, die keinen Pollen oder Nektar mehr abgeben können.
In den Privatgärten findet sich ein großes Potential an Veränderungsmöglichkeiten, durch die das Nahrungsangebot für Blüten besuchende Insekten erheblich verbessert werden kann. Durch eine sinnvolle Planung, Gestaltung und Fruchtfolge während der gesamten Vegetationszeit, kann ein vielfältiges Nahrungsangebot für Blütenbesucher geschaffen werden. Ebenso lassen sich auch kommunale Flächen Insektenfreundlicher gestalten. Was meist ohne finanziellen Mehraufwand umsetzbar ist, da der geringere Pflegeaufwand die höheren Investitionskosten reduziert.
www.bluehende-landschaft.de/fix/doc/NBL-1-Wege_Bl%FChLandschaft_1111.pdf
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Globaler Standpunkt: Lebensräume für Wildbienen sollen geschaffen werden
Der anhaltend starke Rückgang vieler Bienenarten in den vergangenen Jahrzehnten, der sich in den Roten Listen widerspiegelt, erfordert wirksame Maßnahmen zu ihrem Schutz.
Grundlage jedes Wildbienenschutzes ist die Erhaltung der Lebensräume, d.h. die gleichzeitige Erhaltung der artspezifischen Nahrungsquellen und der Nistplätze, sowie die Abstellung bzw. Verminderung der verschiedenen Gefährdungsfaktoren.
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Ausdiff. Standpunkt: Jede Einzelperson mit genügend Platz kann Maßnahmen ergreifen, um Wildbienen zu schützen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) gibt hilfreiche Tipps an die Hand, wie jede Einzelperson im Garten oder auf einem Balkon, zum Schutz der Wildbienen beitragen kann. Je nach Standort und Größe des Gartens oder Balkons gibt es viele Möglichkeiten, Wildbienen zu schützen. Dazu gehört die Wahl des richtigen Saatguts für Wildblumen, die gesät werden können. Eine Sense statt dem Rasenmäher zu nutzen oder Kräuter auf dem Balkon zu pflanzen.
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Erhoffte positive Konsequenz: Wildbienen können sich außerhalb der Naturschutzgebiete erneut ansiedeln und die Population wird gestärkt
Mit wenig Aufwand kann schon viel erreicht werden. Viel können wir der Natur zurückgeben und werden mit wunderbaren Naturerlebnissen belohnt.
Aus einem langweiligen Rasen wird eine Blumenwiese. Natursteine werden zu einer kleinen Mauer gebaut. An sonnigen Tagen wärmen sich Tiere wie Echsen, Wildbienen und viele andere auf ihnen auf, bei Regen finden sie hier Regenschutz und Unterschlupf.
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- Sonderstandpunkt (Anderes): Menschen und Drohnen können Nutzpflanzen künstlich bestäuben
In den oben genannten Standpunkten liegt der Fokus auf den Lösungsansätzen, wie mit dem Bienensterben umgegangen werden kann. Die hier vorgestellte Sonderposition verweist auf zwei Ansätze, wie Bestäubung auch ohne die Arbeit der Bestäuber aussehen könnte:
Im Kreis Mao der Provinz Sichuan in China werden Apfelbäume bereits manuell bestäubt. Dies liegt unter anderem auch daran, dass die Kosten für das Anmieten von Bienenvölkern mit 46.88 $/Tag höher sind als die Bezahlung eines Arbeiters mit 12-19 $/Tag (Stand 2010). Bienenvölker zu mieten ist hier deshalb so teuer, weil in dieser Region Chinas Pestizide verstärkt eingesetzt werden und Imker riskieren, ihre Völker zu verlieren. Doch auch die menschliche Arbeit wird teurer: So kostete die Arbeit eines menschlichen Bestäubers im Jahr 2000 noch ca. 2 $/Tag. Als Reaktion auf die steigenden Kosten bauen viele Apfelbauern nur noch andere Nutzpflanzen an, die nicht von der Bestäubung abhängen.
www.wired.com/2014/05/will-we-still-have-fruit-if-bees-die-off/
www.bioone.org/doi/full/10.1659/MRD-JOURNAL-D-11-00108.1
In Japan hingegen haben Wissenschaftler erfolgreich eine Blume mit einer Mini-Drohne bestäubt. Die ferngesteuerte Drohne ist mit Pferdehaaren ausgestattet, die mit einem speziellen Gel beschichtet sind. Allerdings können auf diesem Weg nur Blumen bestäubt werden, deren Bestäubung leicht ist. Künstliche Intelligenz und GPS könnten in Zukunft dabei helfen diesen Ansatz zu verbessern, um das komplexe Verhalten der Bestäuber nachzuahmen. Dennoch sei die Wahrscheinlichkeit gering, dass diese Technologie die Bestäuber ersetzen kann, sagt Christina Grozinger, Direktorin des Center for Pollinator Research der Penn State University.
edition.cnn.com/2017/03/09/world/artificial-pollinator-japan/index.html