Ist ein flächendeckender Mindestlohn sinnvoll?
Unter "Mindestlohn" versteht man eine gesetzliche Bestimmung, nach der regulär abhängige Erwerbstätige ein Bruttogehalt beziehen sollen, das einen bestimmten Betrag nicht unterschreiten darf. In der aktuellen öffentlichen Diskussion bezieht sich der Begriff "Mindestlohn" in der Regel auf den Stundenlohn, also quasi auf das monatliche Bruttogehalt dividiert durch die Anzahl der Arbeitsstunden.
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Globaler Standpunkt: Ja, und zwar in einer Höhe, die einem Vollzeitbeschäftigten ein Einkommen deutlich über dem grundgesetzlichen Existenzminimum garantiert.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: ermöglicht eine Alterssicherung
Nach einer Berechnung ermöglicht erst ein Einkommen von 1.697€ eine existenzsichernde Altersrente. Dies würde bei einer 37,7 Stunden-Woche einem Stundenlohn von 10,40 und 45 Beitragsjahren entsprechen. "Nun werden allerdings nach den mittleren Annahmen des jüngsten Rentenversicherungsberichts der Bundesregierung zur Entwicklung von Löhnen und Beschäftigung bis zum Jahr 2026 (a) das Durchschnittsentgelt um 47 Prozent und (b) der AR um nur 36 Prozent steigen [3]. Gemessen an den Löhnen verlieren die erworbenen EP damit deutlich an Wert (sinkendes Rentenniveau). Entwickelt sich gleichzeitig das Existenzminimum parallel zu den Arbeitsentgelten, so bleibt dies nicht ohne Konsequenzen für die erforderliche Höhe des Mindestlohns. Zur Wahrung einer existenzsichernden Rente müsste dieser bis zum Jahr 2026 um 55 Prozent auf 16,12 Euro steigen. Und: Der nach heutigen Werten fürs Alter als existenzsichernd ermittelte Mindestlohn von 10,40 Euro erwiese sich im Nachhinein – also aus Sicht des Jahres 2026 – als zu niedrig. Denn als Minimum ist dann bereits im Schnitt der 45 Beitragsjahre eine Entgeltposition von 65 (statt 60) Prozent des Durchschnitts nötig. Rückblickend wäre im Jahr 2013 demnach ein Mindestlohn von 11,31 Euro erforderlich gewesen. Der Grund für den Wertverlust des aus heutiger Sicht mit 10,40 Euro noch ausreichend hohen Mindestlohns liegt in dem künftig deutlich niedrigeren Rentenniveau."(Steffen, Johannes: Ein Mindestlohn für Arbeit und Rente.(15.12.2013))
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Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Ein Mindestlohn für Arbeit und Rente - Erforderliche Höhe eines existenzsichernden Mindestlohns auf portal-sozialpolitik.de
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Wahrscheinliche negative Konsequenz: mehr Schwarzarbeit
Ein zu hoher Mindestlohn fördert Schwarzarbeit. Dadurch gehen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren und es könnten Löcher in die Sozialkassen gerissen werden.
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Beleg (Medienbericht): Mindestlohn lenkt Milliarden Euro in Schwarzarbeit auf welt.de
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Globaler Standpunkt: Ja, aber nur in einer Höhe, die einem Vollzeitbeschäftigten ein Einkommen in Höhe des grundgesetzlichen Existenzminimums garantiert.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: bedient das Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerung
In einer Infratest-dimap Umfrage im Auftrag des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) aus der ersten Juniwoche 2013 sprechen sich 86 Prozent der deutschen Wahlberechtigten für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns aus, damit das Arbeitseinkommen zumindest das Existenzminimum sichert. In einer weiteren Studie finden Forscher im "Gerechtigkeitsempfinden" der Bevölkerung einen hauptsächlichen Grund, der für die Einführung des Mindestlohn spricht.
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Beleg ((deskriptive) Statistik): DGB-Mindestlohnumfrage: 86 % der deutschen Wahlberechtigten wollen den gesetzlichen Mindestlohn auf mindestlohn.de
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Beleg (Medienbericht): Der anhaltende Mythos von einem Mindestlohn auf welt.de
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Mindestlöhne verhindern Lohnarmut.
Mindestlöhne sollen sicherstellen, dass Menschen von ihrer Arbeit leben können und keine zusätzliche Bezuschussungen vom Staat benötigen, um das Existenzminimum zu erreichen. Die DGB-Kampagne für Mindestlöhne ist der Überzeugung, dass soziale Mindeststandards auch in Deutschland rechtsverbindlich gesichert sein müssen. Hierzu gehören Mindestlöhne, um Armutslöhne zu beseitigen.
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Beleg (Stellungnahme): 10 Argumente für Mindestlohn auf mindestlohn.de
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Stellungnahme' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: positive fiskalische Effekte
Damit Niedrigverdiener auf das Niveau der Grundsicherung kommen, müssen Sie Zuschüsse zusätzlich zu Ihrem Lohn abholen. Dieses Geld wird aus Steuergeldern bezahlt. Ab einem Mindestlohn, der die Grundsicherung gewährleistet, werden Steuern gespart. (Andrea Nahles, SPD). Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass ein Mindestlohn von 8,50 zu einem plus von 7 Mrd. Euro führten kann. Diese ergeben sich auch zusätzlichen Steuereinnahmen. höheren Sozialbeiträgen und eingesparten Sozialtransfers. Allerdings beruhen diese Berechnungen auf der Annahme, dass der Mindestlohn keine negativen Beschäftigungsauswirkungen auslöst.
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Beleg (empirische Studie): Fiskalische Effekte eines gesetzlichen Mindestlohns von prognos
- Einwand (unabsehbare Konsequenzen): Diese Berechnungen beruhen auf der Annahme, dass der Mindestlohn keine negativen Beschäftigungsauswirkungen auslöst.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: keine Wettbewerbsverzerrung durch Niedriglöhne
"Unternehmen, welche „anständige“ Löhne zahlen, können durch Unternehmen mit Niedrigstlöhnen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Durch Niedrigstlöhne können Billig-Anbieter einen erheblichen Teil ihrer Personalkosten auf die Steuerzahler abwälzen"(Andrea Nahles, SPD). Somit können sich Unternehmen einen unfaire Wettbewerbsvorteile zulasten ihrer eigenen Beschäftigten und der Steuerzahler verschaffen.
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Beleg (empirische Studie): Schaffen Mindestlöhne wirklich mehr Gerechtigkeit? auf fr-online.de
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Beleg (empirische Studie): 10 Argumente für Mindestlohn auf mindestlohn.de
- Einwand (Meinungsäußerung):
Ohne einen Mindestlohn bleibt dies ein Problem. Die Unternehmen schaffen zwar neue Arbeitsplätze, es ist aber denkbar, dass sie einen Teil der Lohnkosten auf den Staat abwälzen. Das gilt allerdings nur bei schwachem Wettbewerb um Arbeitskräfte. Ein gesetzlicher Mindestlohn könnte helfen, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Seine möglichen beschäftigungsvernichtenden Effekte sprechen aber gegen einen solchen Einsatz. Mögliche Mitnahmeeffekte von Unternehmen sind wohl der unvermeidliche Preis wirksamer verteilungspolitischer Aktivitäten. Der Zielkonflikt zwischen Allokation und Verteilung lässt sich nicht gänzlich aufheben.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Mindestlöhne fördern Gleichberechtigung.
Von einem Mindestlohn würden vor allem Frauen, Alleinerziehende und niedrigqualifizierte Arbeitnehmer überproportional profitieren. Weiterhin würden Arbeiter und Angestellte die keiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen profitieren. Mindestlöhne solle so vor allem Frauen, die besonders oft von Niedriglöhnen betroffen sind, vor Lohnarmut und Abhängigkeit schützen.
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Beleg (empirische Studie): Fiskalische Effekte eines gesetzlichen Mindestlohns von prognos
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Beleg (empirische Studie): 10 Argumente für Mindestlohn auf mindestlohn.de
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Erhöht Binnenwirtschaft
Mindestlöhne sorgen für mehr Nachfrage und wirken sich somit positiv auf die Konjunktur aus. Laut einer Studie von ver.di würde ein gesetzlicher Mindestlohn einen Kaufkraft-Zuwachs von 19,1 Mrd. Euro bringen. Somit würde der ;indestlohn auch wie ein Konjunkturprogramm für die deutsche Wirtschaft wirken.
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Beleg (empirische Studie): Regionale Mindestlohnwirkungen von Eduard Pestel Institut
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Wahrscheinliche negative Konsequenz: Anstieg der Güterpreise
Durch die Einführung eines Mindestlohns könnten die damit verbundenen Lohnkostenerhöhungen einen Anstieg der Güterpreise bewirken. Dafür spricht dass geringe Löhne häufig von Anbietern konsumnaher Dienste sowie von kleinen Betrieben gezahlt werden. Diese weniger ertragstarken Betriebe würden die höheren Arbeitskosten in Form von höhere Preisen weitergeben. Diese Preissteigerung würde die durch den Mindestlohn gewonnene Kaufkraft wieder mindern.
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Beleg (empirische Studie): Mindestlohn von Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin
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Wahrscheinliche negative Konsequenz: fördert Schwarzarbeit
Ein flächendeckender Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde lenkt Ökonomen zufolge Milliarden Euro in die Schwarzarbeit. „Die Schattenwirtschaft würde um mindestens ein bis zwei Milliarden Euro jährlich steigen" sagt der Wirtschaftsprofessor Friedrich Schneider von der Universität. Besonders betroffen von Schwarzarbeit sind Handwerk, Baugewerbe, Gärtnerarbeiten und haushaltsnahe Dienstleistungen wie Friseure.
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Beleg (Medienbericht): Mindestlohn lenkt Milliarden Euro in Schwarzarbeit auf welt.de
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Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Wahrscheinliche negative Konsequenz: erschwert Jüngeren und Menschen mit geringer Qualifizierung den Berufseinstieg
Mindestlöhne erschweren oder verhindern für Jobeinsteiger oder Geringqualifizierte den Einstieg in die Arbeit und sind daher sozial ungerecht. Als Musterbeispiel dafür, dass Mindestlöhne Arbeitsplätze vernichten oder den Einstieg in den Arbeitsmarkt von vornherein verhindern, gilt Frankreich. Der Mindestlohn betrug dort zuletzt 9,43 Euro, die Arbeitslosigkeit der 15 bis 24 Jahre alten Franzosen betrug im vergangenen Jahr nach OECD-Angaben beinahe 24 Prozent. Eine Reihe wissenschaftlicher Studien sieht einen direkten Zusammenhang: „Der französische Mindestlohn stellt eine zusätzliches Hindernis für den Berufseintritt dar“, fasste eine deutsch-französische Forschergruppe um den Arbeitsmarktökonom Klaus Zimmermann in einer im Juli veröffentlichen Analyse zusammen.
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Beleg (empirische Studie): Schwarzarbeit effektiver bekämpfen auf arbeitgeber.de
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Beleg (empirische Studie): Vernichten Mindestlöhne Arbeitsplätze? auf faz.de
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Wahrscheinliche negative Konsequenz: Auch Mindestlöhne können unterlaufen werden
Mindestlöhne auf Basis einer Stundenabrechnung können durch bestimmte Maßnahmen umgangen werde. So könnten z.B. Mehrarbeit nicht entlohnt werden. Auch könnte, falls die Privilegierung von Mini-Jobs nicht aufgehoben wird, könnte ein Anstieg der Beschäftigungen auf Mini-Job-Basis zulasten regulärer Anstellungen gehen.
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Beleg (empirische Studie): Mindestlohn von Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Mindestlohn setzt Preismechanismus außer Kraft
Für neoklassische Ökonomen erscheint die Sachlage auf den ersten Blick eindeutig: Die Lohnhöhe bestimmt sich im freien Spiel der Märkte aus Angebot und Nachfrage. Gibt es in einer Branche viel Arbeit, aber wenige Fachkräfte, entsteht ein hoher Lohn. Gibt es dagegen viele Arbeitskräfte, aber vergleichsweise wenige Beschäftigungsmöglichkeiten – etwa unter Friseuren – können sich Angebot und Nachfrage bei 5 oder 6 Euro Stundenlohn treffen. Diktiert nun der Gesetzgeber einen Mindestlohn, der oberhalb dieses „Gleichgewichtslohnes“ liegt, dann müssen Arbeitgeber einen Teil der Angestellten entlassen, da diese weniger erwirtschaften, als sie verdienen. Erst dann passen Angebot und Nachfrage wieder zusammen. Allgemeine gesetzliche Mindestlöhne ignorieren Preise und Bedingungen des Markts und lassen losgelöst von den wirtschaftlichen Möglichkeiten die Arbeitskosten steigen.
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Beleg (Medienbericht): Vernichten Mindestlöhne Arbeitsplätze? auf faz.de
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Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Beleg (empirische Studie): Schwarzarbeit effektiver bekämpfen auf arbeitgeber.de
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Wahrscheinliche negative Konsequenz: Beschäftigungsverluste
Eine Studie der des Deutschen Instituts für Wirtschaft geht davon aus, dass 495.000 Niedriglohnarbeitsplätze durch einen Mindestlohn gefährdet wären.
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Beleg (Medienbericht): Mindestlohn könnte viele Haushalte ärmer machen auf t-online.de
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Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Wahrscheinliche negative Konsequenz: Jobs können wegfallen
Durch Mindestlöhne können Jobs potentiell unökonomisch werden und daher wegfallen. Einen klaren empirischen Befund, dass dieser Effekt in hinnehmbaren Größenordnungen bleibt, gibt es nicht, sondern eher Indizien dafür, dass es erhebliche Probleme geben würde. Ein “bindender” gesetzlicher Mindestlohn könnte kontraproduktiv wirken. Laut einer OECD-Studie wirken sich Mindestlöhne besonders in Krisenzeiten negativ auf schwächere, schützenswerte Gruppen aus, Zitat: "So ist die Jugendarbeitslosigkeit nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 in den Ländern besonders deutlich in die Höhe geschnellt, in denen ein hoher Mindestlohn gilt."
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Beleg (empirische Studie): "Deutsches Modell" ist nur bedingt erfolgreich auf welt.de
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Globaler Standpunkt: Nein, wenn überhaupt, soll allenfalls Mindestlohn eingeführt werden für diejenigen Jobs, die durch die Einführung nicht wegfallen würden.
Bspw. könnte wie bislang Mindestlohn nur auf bestimmte Branchen beschränkt bleiben. Dies ist zumindest eine Annäherung an die Differenzierung zwischen Jobs, die wegfallen würden, und Jobs, die bestehen bleiben würden.
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Offensichtliche negative Konsequenz: Jobs können wegfallen.
Durch Mindestlöhne können Jobs potentiell unökonomisch werden und daher wegfallen. Einen klaren empirischen Befund, dass dieser Effekt in hinnehmbaren Größenordnungen bleibt, gibt es nicht, sondern eher Indizien dafür, dass es doch erhebliche Probleme geben würde. Laut einer OECD-Studie wirken sich Mindestlöhne besonders in Krisenzeiten negativ auf schwächere, schützenswerte Gruppen aus, Zitat: "So ist die Jugendarbeitslosigkeit nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 in den Ländern besonders deutlich in die Höhe geschnellt, in denen ein hoher Mindestlohn gilt."
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Beleg (Medienbericht): "Deutsches Modell" ist nur bedingt erfolgreich auf welt.de
Laut einer OECD-Studie wirken sich Mindestlöhne besonders in Krisenzeiten negativ auf schwächere, schützenswerte Gruppen aus, Zitat: "So ist die Jugendarbeitslosigkeit nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Herbst 2008 in den Ländern besonders deutlich in die Höhe geschnellt, in denen ein hoher Mindestlohn gilt."
www.welt.de/wirtschaft/article13830198/Deutsches-Modell-ist-nur-bedingt-erfolgreich.html
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Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
- Anzweiflung:
Medienberichte oder Expertenaussagen sind generell kritisch zu sehen, da die Interessen und Meinungen des/der Berichterstatter/Gutachter seine Aussage beeinflussen können.
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Globaler Standpunkt: Nein, aber eine Regelung durch branchengebundene Tarife ist sinnvoll.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Sicherung der Arbeitsplätze
Denn es sind die Tarifpartner, die seit eh und je in der Sozialen Marktwirtschaft Löhne und Arbeitsbedingungen aushandeln, grundgesetzlich verbrieft als Tarifautonomie. Die Tarifpartner tragen Sorge dafür, dass sich die Löhne angemessen entwickeln.(Patrick Döring, FDP)
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Beleg (Medienbericht): Schaffen Mindestlöhne wirklich mehr Gerechtigkeit? auf fr-online.de
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Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: angemessener Lohnanstieg
Die Tarifpartner tragen Sorge dafür, dass sich die Löhne angemessen entwickeln. Dass sie steigen, damit die Menschen mehr Geld in der Tasche haben und die Inflation ausgeglichen wird, jedoch nur so weit, dass die Jobs weiterhin rentabel sind und nicht abgebaut oder ins Ausland verlagert werden.(Patrick Döring, FDP)
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Beleg (empirische Studie): Schaffen Mindestlöhne wirklich mehr Gerechtigkeit? auf fr-online.de
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Löhne übersteigen Wirtschaftsleistung der Branche nicht
Mindestlöhne müssen Arbeitnehmer und Arbeitgeber aushandeln - für jede Branche einzeln. Nur sie können es überhaupt verantwortungsvoll, denn nur sie wissen, was eine Branche leisten kann und was nicht. Genau deshalb ist es verkehrt, einen flächendeckenden Mindestlohn mit der politischen Vorgabe von 8,50 Euro einzuführen. Zu niedrig wirkt er nicht gegen Lohndumping, und wenn er zu hoch ist, kostet er Jobs. Doch dieses feine Gleichgewicht können keine Politiker austarieren, die immer auch ihre Wiederwahl im Kopf haben.
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Beleg (Stellungnahme): Aus Aufstockern werden Arbeitslose auf tagesschau.de
www.tagesschau.de/wirtschaft/mindestlohn-kontra100~_origin-f7ac0693-f913-4c61-9cf0-a3665d82773d.html
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Belege des Typs 'Stellungnahme' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Wahrscheinliche negative Konsequenz: Tarife nicht allgemein gültig
Herkömmliche Tarifverträge gelten regelmäßig nur innerhalb einer bestimmten Region und sind oft auch nur jene Unternehmen bindend, die selbst einem Arbeitgeberverband angehören. Weiterhin gibt es in vielen Branchen überhaupt keine Tarifabkommen. Zudem ist die Zahl der nach Tarif entlohnten Angestellten seit Jahren rückläufig.
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Beleg (empirische Studie): Immer weniger Tarifverträge in Deutschland auf tarife-verzeichnis.de
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: oft sehr geringe Endgelder vereinbart
Auch eine Anstellung nach Tarif ist keine Garantie für ein Gehalt, welches ein Leben über dem Existenzminimum gewährleistet. So verdienen beispielsweise Friseure in Berlin laut Tarif nur ca. 3,05€(2007).
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Beleg (empirische Studie): Welche Argumente für flächendeckende Mindestlöhne sprechen auf focus.de
Welche Argumente für flächendeckende Mindestlöhne sprechen auf focus.de
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Globaler Standpunkt: Nein, keinen Mindestlohn
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Mindestlöhn hätte keine positiven Auswirkungen auf Armut
Der Mindestlohn eignet sich nicht zu einer wesentlichen Verminderung der Armut und der Ungleichverteilung bei verfügbaren Einkommen. Wie in zahlreichen Studien nachgewiesen, ist Arbeitslosigkeit das größte Armutsrisiko. „Weit mehr als zwei Drittel der Menschen waren armutsgefährdet, die die in Haushalten von überwiegend Arbeitslosen leben“, schreiben die Statistiker. Von den Erwerbstätigen wurden nur 7,7 Prozent als armutsgefährdet eingestuft. Steigende Löhne würden vielen Betroffenen demnach nicht weiterhelfen. Auch Mindestlöhne, die von der künftigen Bundesregierung mit hoher Wahrscheinlichkeit eingeführt werden, beheben das Problem nicht, sagt Kai-Uwe Müller, Konjunkturforscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. „Der Effekt auf die verfügbaren Einkommen ist viel geringer, als oft suggeriert“, sagte Müller dieser Zeitung. In einer Studie hatte der Forscher jüngst darauf hingewiesen, dass in einem Haushalt mit verschiedenen Einkommensbeziehern, ein Mindestlohn für einen Niedrigeinkommensbezieher zu großen Teilen zu versteuern wäre. „Die Armutsgefährdung sollte in den Koalitionsverhandlungen kein Argument pro Mindestlohn sein“, sagte Müller. Der Anteil der Arbeitnehmer, die mit gering bezahlter Arbeit deshalb nur ein Zusatzeinkommen für einen Haushalt erwirtschaften, dessen Haushaltseinkommen oberhalb des Existenzminimums liegt, ist dem entsprechend groß.
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Beleg (empirische Studie): Mindestlohn von Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin
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Beleg (empirische Studie): DIW: Mindestlohn kann Armut nicht beheben von faz.de
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Ein Mindestlohn würde nur wenigen helfen
Was kann vor diesem Hintergrund ein Mindestlohn erwirken? Nicht viel, und auch das war bereits vor der Veröffentlichung der DIW-Studie klar. Denn die große Mehrheit der Leistungsempfänger wird auch mit einem Mindestlohn nicht in der Lage sein, das sozio-kulturelle Existenzminimum zu erwirtschaften, weil sie entweder aus arbeitslosen oder erwerbsunfähigen Personen besteht oder aus Personen, die aus den verschiedensten Gründen nur im Rahmen von Teilzeit oder Minijobs arbeiten können. Aber selbst von den dann noch verbleibenden rund 280 Tsd. in Vollzeit beschäftigten Hartz-IV-Aufstockern könnte bestenfalls einem Teil durch Mindestlöhne geholfen werden. Dies gilt zumindest für den im Wahlkampf beworbenen Mindestlohn von 8,50 €. Denn der durchschnittliche Stundenlohn von Vollzeitbeschäftigten Aufstockern lag schon im Jahre 2011 bei 8,66 € (siehe DIW, 2013, S. 15). Um also überhaupt einen relevanten Personenkreis aus der Zone der Hilfebedürftigkeit heben zu können, müsste der Mindestlohn deutlich oberhalb von 8,50 € angesetzt werden, wobei die Obergrenze der dann erfassten Personenzahl auch hier bei rund 300 Tsd. verbleiben wird – mehr können es ohnehin nicht werden. Mit einem deutlich höheren Mindestlohn allerdings drohen dann endgültig empfindliche Arbeitsplatzverluste, so dass die Hilfebedürftigkeit insgesamt steigen statt sinken könnte.
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Beleg (Expertenaussage): Mindestlohn: Viel Lärm um nichts! von Prof. Dr. Thomas Apolte der Wilhelms-Universität Münster
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Expertenaussage' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Mit ALG2 existiert bereits ein quasi Mindestlohn
"Die wichtigste Variante flächendeckender Mindestlöhne ist allerdings das Arbeitslosengeld II. Mit der Garantie einer steuerfinanzierten Grundsicherung wird eine faktische Lohnuntergrenze für ganz Deutschland eingeführt. Dieser „soziale Mindestlohn“ gilt für alle Branchen und Regionen in Deutschland. Signifikante regionale Abweichungen existieren nicht. Das ALG II ist der Nagel an dem die qualifikatorische Lohnstruktur aufgehängt ist. Es legt den Anspruchslohn fest, den Arbeitnehmer zumeist nicht bereit sind zu unterschreiten. Da die Leistungen des ALG II stark vom Familienstand abhängen, unterscheiden sich die individuellen Anspruchslöhne der Arbeitnehmer. Nur die Single-Haushalte liegen eindeutig unter den geforderten gesetzlichen Mindestlöhnen der rot-schwarz-grünen Parteien. Das ALG II verhindert allerdings nicht, dass Arbeitnehmer auch bereit sein können, zu einem Lohn unterhalb des sozialen Mindestlohns zu arbeiten. Ein gesetzlicher Mindestlohn würde diese Möglichkeit eliminieren, da er die notwendigen Arbeitsplätze vernichtet."(Zitat Norbert Berthold, Professor für Volkswirtschaftslehre in Würzburg)
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Beleg (Expertenaussage): Denn sie wissen, was sie tun von Professor Dr. Norbert Berthold der Universität Würzburg, Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre
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Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Expertenaussage' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
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Wahrscheinliche positive Konsequenz: Keine Einschränkungen in der Freiheit zu einem geringeren Lohn als dem Mindestlohn zu arbeiten.
Ein flächendeckender Mindestlohn macht es Personen unmöglich, ihre Arbeitskraft zu einem geringeren Wert anzubieten. Das schränkt in der Freiheit ein, den Wert angebotener Arbeiskraft selbst zu bestimmen.
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Beleg (empirische Studie): Rosa Luxemburg Stiftung Online Dossier zum Neoliberalismus
- Einwand (Meinungsäußerung): Umkehrung des Arguments der Ausbeutung
Der Standpunkt stellt die Umkehrung des Arguments der Ausbeutung dar und sei damit ein Euphemismus.
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- Sonderstandpunkt (Frage kann nicht fundiert beantwortet werden): Wissenschaftliche Daten fehlen: Welche Jobs fallen weg
Offenbar gilt: Je höher der Mindestlohn ist, umso mehr Jobs fallen weg, Der genaue quantitative Zusammenhang, das heißt, die Konsequenzen aus der flächendeckenden Einführung von Mindestlohn in bestimmter Höhe ist unklar. Es ist genauso unklar, welche Jobs es genau sind, die dann wegfallen würden.