Eine Hochschulausbildung liefert eine hohe Rendite beim Gesamtlebenseinkommen und ist daher in erster Linie eine individuelle finanzielle Investition, die nicht vom Steuerzahler zu subventionieren ist.

Es ist nicht einzusehen, dass Eltern für ihre Kinder im Kindergarten einen Beitrag leisten sollen, während das Studium völlig frei sein soll. Dies wäre dann nicht mehr der Fall.

Auch moderate Studiengebühren und insbesondere etwas höhere Langzeitgebühren motivieren Studierende noch einmal zusätzlich, das Studium zügig zu durchlaufen.

Die Mehrzahl der Studierenden stammt aus eher wohlhabenden Elternhäusern, so dass ein gebührenfreies Studium eine Umverteilung von unten nach oben induziert. Mit dieser Variante wird dies je nach Höhe verhindert oder zumindest gemildert.

Die Gesellschaft sollte sich das Recht herausnehmen, Studienfächer, an denen sie ein ökonomisches Interesse hat, zu subventionieren, und andere Fächer, bei denen die Nachfrage höher als das gesellschaftliche Interesse ist, eben nicht zu subventionieren.

Studium ist ein Allgemeingut, eine demokratische Gesellschaft hat ein Interesse daran, dass ein Großteil der Bürger Bildung um ihrer selbst Willen erhält.

Studiengebühren könnten Studieninteressierte von der Aufnahme eines Studiums abhalten, so dass Realschulabsolventen von Abiturienten und Hauptschulabsolventen von Realschulabsolventen verdrängt werden und am Ende weniger Akademiker, aber dafür mehr Leute ohne Ausbildung herauskommen.

Es ist nicht klar, ob nur Studieninteressierte aus ärmeren Elternhäusern abgeschreckt werden. Es könnten bspw. auch Studieninteressierte aus wohlhabenden Elternhäusern abgeschreckt werden, die sich von ihren Eltern finanziell abnabeln wollen. Daher ist nicht klar, inwieweit Aussparung von Studieninteressierten aus ärmeren elternhäusern das Problem lösen könnte.

Es ist zu befüchten, dass dies für die Hochschulen mittel bis langfristig ein Nullsummenspiel ist, weil die Politik möglicherweise im Gegenzug die öffentliche Finanzierung der Hochschulen schrittweise reduziert.