Veganismus: Soll ich Veganer/in werden?
Veganismus bezeichnet entweder eine Form der Ernährung, welche gänzlich auf tierische Produkte verzichtet oder eine Lebensweise, die diesen Grundsatz auch auf alle anderen Lebensbereiche (Kleidung, Hygiene/Kosmetik, usw.) anwendet. Dieser Thread soll sich hauptsächlich an diejenigen richten, die sich die Frage stellen, ob und inwieweit sie eine vegane Lebensweise wählen sollten. Hier werden sowohl Argumente gesammelt, die diese Entscheidung befürworten und unterstützen, als auch solche, die einem von dieser Entscheidung abraten. Außerdem ist es uns stets ein Anliegen unsere Aussagen zu belegen und belassen es bei den Lesern, die Vertrauenswürdigkeit der Quellen hinreichend in Frage zu stellen und selbst zu entscheiden, welcher Standpunkt ihnen richtig(er) erscheint.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit fokussiert sich die folgende Ausarbeitung von Standpunkten und Argumenten auf den Veganismus im Sinne der Ernährungsweise. Tierversuche für Kosmetika und die Medizin, der Herstellung von Leder, Wolle und anderen tierischen kommerziellen Produkten wird hierbei nicht betrachtet. Dies hat keine weitere Begründung als die übersichtliche, lesbare Struktur der Einträge zu wahren und bedeutet nicht, dass diese nicht genannten Argumente weniger erwähnenswert wären.
-
Struktur zeigen / verstecken
- |
-
Erläuterungenen zeigen / verstecken
-
Globaler Standpunkt: Ja, aus den folgenden Gründen sollten Sie sich vegan ernähren.
Das wohl am häufigsten genannte Argument für die Entscheidung für den Veganismus betrifft das Tierleid, welches durch die nicht artgerechte Massentierhaltung in Mastbetrieben entsteht. Daneben gibt es allerdings auch noch gesundheitliche, die Umwelt und die Bekämpfung des Welthungers betreffende Gründe, die diese Ernährungsweise rechtfertigen. Hier erfahren Sie, warum Sie sich aus guten Gründen auf jeden Fall vegan ernähren sollten.
-
Ethische/Normative Begründung: Ethische Begründung: Es stünde weltweit mehr Nahrung für die Menschheit zur Verfügung. Dies wird durch den Verzicht auf die Haltung und Ernährung von Nutztieren erreicht.
Die Nutztierhaltung ist mit der Verfütterung großer Mengen an Soja-, Mais- und Getreide an die Tiere verbunden.
Während Veganismusgegner oft damit argumentieren, dass der vegane Trend und die damit verbundene Anpflanzung von Sojapflanzen der Umwelt schadet und Regenwälder dafür abgeholzt werden ist Fakt, dass etwa 90% der Soja- und immerhin noch 25% der weltweiten Getreideernte an Nutztiere verfüttert werden.
Nutztiere benötigen außerdem weitaus mehr an pflanzlicher Nahrung, als sie später an Nährwert für den Menschen produzieren (Nur etwa 10% der Proteine und Kalorien, die an das Tier verfüttert werden, nehmen Menschen in Form von Fleisch oder anderen tierischen Produkten wieder auf). So sind für ein Kilogramm tierischer Produkte mehrere Kilogramm Futter nötig. Die Verfütterung pflanzlicher Nahrung an Tiere - statt sie direkt als Nahrung für den Menschen zu nutzen - führt also zu einem Verlust der für den Menschen zur Verfügung stehenden Nahrungsmittelmenge.
-
Beleg (Stellungnahme): Zu viel Getreide und Soja werden als Tierfutter verwendet
Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller hat seine Kritik am hohen Fleischkonsum in Teilen der Welt bekräftigt. „Es besorgt mich, dass zu viel Getreide und Soja als Tierfutter verwendet werden, anstatt Menschen zu ernähren“, sagte der CSU-Politiker in einem Zeitungsinterview.
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Stellungnahme' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (Pressemitteilung): Fleischverzehr ist dem WorldWatch Institute zufolge eine ineffiziente Nutzung des Getreides
„Fleischverzehr ist ein ineffizienter Nutzen des Getreides – das Getreide wird effizienter genutzt, wenn die Menschen es verzehren. Ein ständiges Ansteigen der Fleischerträge hängt davon ab, ob Tieren Getreide gefüttert wird, was zu einem Konkurrenzkampf um Getreide zwischen der zunehmenden Zahl an Fleischessern und den Armen dieser Welt führt.“
WorldWatch Institute
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Pressemitteilung' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (Expertenaussage): Ein Viertel der jährlichen Getreideernte wird an die Nutztiere der westlichen Länder verfüttert
"Die weltweite Getreideernte ist rund 2 Milliarden Tonnen pro Jahr. Über etwa 500 Millionen Tonnen werden dem Vieh der reichen Nationen verfüttert – während in den 122 Ländern der Dritten Welt pro Tag nach UNO-Statistik 43.000 Kinder an Hunger sterben. Diesen fürchterlichen Massenmord will ich nicht mehr mitmachen: kein Fleisch zu essen ist ein minimaler Anfang.“
Jean Ziegler, eh. Schweizer Nationalrat, UNO-Sonderbeauftragter für das Recht auf Nahrung, Drittewelt-Experte
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Expertenaussage' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (Stellungnahme): Veganismus gegen den Welthunger
Guido Gebauer ist promovierter (Cambridge) Psychologe. An sein Studium anschließend, macht er eine rechtspsychologische Ausbildung, arbeitet in der forensischen Psychiatrie und als Gerichtsgutachter. Danach gründet er die psychologische Kennenlern-Plattform Gleichklang 2006. Heute lebt und arbeitet Gebauer Kambodscha. Für vegan.eu schreibt er aus Überzeugung.
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Stellungnahme' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
-
: Gesundheitliche Begründung: Man braucht keine tierischen Produkte in seiner Ernährung, da eine vegane Ernährung eine gesunde, ernährungsphysiologisch adäquate Ernährungsweise ist, die den Menschen mit allen nötigen Nährstoffen versorgt.
Gesundheitsorganisationen wie die amerikanische Academy of Nutrition and Dietetics sowie der australische National Health and Medical Reserch Council bewerten eine gut geplante vegetarische bzw. vegane Ernährungsweise als gesund und ernährungsphysiologisch adäquat. Dabei sollte eine geeignete Vielfalt an pflanzlichen Nahrungsmitteln über den Tag verzehrt und auf die Zufuhr von bestimmten Nährstoffen, wie Eisen und Zink, geachtet werden. Zudem können Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden, um die Ernährung zu ergänzen.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass bei vegetarischer bzw. veganer Ernährung hauptsächlich Vollgetreide, dunkle Brotsorten, Kartoffeln, Gemüse und Obst verzehrt werden. Kaffee und Alkohol werden in der Regel wenig oder gar nicht konsumiert. Die folgenden Nährstoffe werden dabei im richtigen Maß aufgenommen: Ballaststoffe, einige Vitamine (Vitamin C, Vitamin E, Thiamin und Folat), Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium sowie sekundäre Pflanzenstoffe. Im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung (Mischkost) enthalten alle vegetarischen Ernährungsweisen weniger gesättigte Fettsäuren und Cholesterol.
-
Beleg (Stellungnahme): Ernährungsrichtlinien des National Health and Medical Research Council
Aus den australischen Ernährungsrichtlinien des National Health and Medical Research Council: „Appropriately planned vegetarian diets, including total vegetarian or vegan diets, are healthy and nutritionally adequate.“
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Stellungnahme' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Dissertation zum Einfluss veganer Ernährung auf den Gesundheits- und Ernährungsstatus
Disseration von Annika Waldmann am Fachbereich Chemie der Universität Hannover zu den Ergebnissen der Deutschen Vegan-Studie.
www.deutsche-digitale-bibliothek.de/binary/SN5I6PRB6Q3RXTPG7V4W3PMBHJLY5ORS/full/1.pdf
-
Beleg (Literaturrecherche oder Metastudie): Position der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
"Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Literatur eine Position zur veganen Ernährung erarbeitet. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung [sei] eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich."
- Einwand (Anderes): Eine vegane Ernährung bietet keine ausreichende Versorgung mit bestimmten Nährstoffen (Vitamin B12).
siehe Globaler Standpunkt Nein
Diesem Vitamin B12-Mangel kann allerdings (und sollte auch) mit nahrungsergänzenden Präparaten vorgebeugt werden. Alle anderen essentiellen Nährstoffe sind in einer ausgewogenen, veganen Diät ausreichend vorhanden.
- Einwand (konsequent zu Ende gedacht): Eine Bewertung von gesundheitlichen Vorteilen ist schwierig.
„Eine evidenzbasierte Bewertung sowohl von gesundheitlichen Vorteilen als auch Risiken einer veganen Ernährung ist aufgrund der derzeitigen vorhandenen Datenlage schwierig. Bisher kann nicht von einem grundsätzlichen gesundheitlichen Vorteil einer veganen Ernährungsweise gegenüber Mischköstlern mit einem geringen Fleischanteil in der Ernährung, wie es von der DGE empfohlen wird, ausgegangen werden.“
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Vegane Ernährung – gesundheitliche Vorteile und Risiken
Margrit Richter und Christina Breidenassel liefern eine evidenzbasierte Bewertung möglicher gesundheitlicher Vorteile und Risiken einer veganen Ernährung.
www.degruyter.com/downloadpdf/j/pubhef.2016.24.issue-3/pubhef-2016-2077/pubhef-2016-2077.pdf (S.187)
-
- Einwand (unpassend zum Standpunkt): Dass eine gesunde Ernährung vorteilhaft ist, hat nichts mit Veganismus zu tun.
Dass "viele Veganer" sich gesund ernähren, Sport treiben und auf Alkohol und Kaffee in hohem Ausmaß verzichten, ist kein Grund dafür auf tierische Produkte zu verzichten. Man könnte zwar argumentieren, dass eine tiefere Auseinandersetzung mit der Ernährung an sich durch die Beschäftigung mit dem Thema Veganismus in Gang gesetzt werden könnte, dies muss aber nicht zwingend der Fall sein.
-
-
: Gesundheitliche Begründung: Eine vegane Ernährung hat risikominimierende Effekte bezüglich Morbidität und Mortalität, da der Verzehr von bestimmten Fleischerzeugnissen ein erhöhtes Krankheitsrisiko mit sich bringt.
Zu den gesundheitlichen Vorteilen vegetarischer bzw. veganer Ernährung gehört das verringerte Risiko für chronisch-degenerative Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tumor-Erkrankungen. In Studien konnte gezeigt werden, dass der Verzehr von rotem Fleisch und Fleischerzeugnissen das Risiko für Krankheiten, wie Krebserkrankungen, erhöht und die hohe Zufuhr von bellaststoffreicher Nahrung sowie Gemüse und Obst das Risiko für Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes mellitus Typ 2, senken. Aus verschiedenen Untersuchungen wird zudem deutlich, dass eine vegane Ernährung mit einem niedrigeren Body Mass Index (BMI), niedrigeren Serumlipidkonzentrationen und niedrigeren Blutzuckerwerten einhergeht, wodurch das Risiko für einige Krankheit möglicherweise verringert wird.
www.deutsche-digitale-bibliothek.de/binary/SN5I6PRB6Q3RXTPG7V4W3PMBHJLY5ORS/full/1.pdf (S. 20)
-
Beleg (empirische Studie): Ernährungsbericht der DGE
„Die Evidenz für ein erhöhtes Risiko bezüglich kolorektaler Karzinome durch einen erhöhten Verzehr von rotem Fleisch und Fleischerzeugnissen wird mit wahrscheinlich bewertet. Aufgrund der vorhandenen Meta-Analyse wird angenommen, dass der Verzehr von Fleischerzeugnissen das Risiko für Nierenkarzinome mit möglicher Evidenz erhöht. Die Evidenz für ein erhöhtes Risiko für Magenkrebs bei einem erhöhten Verzehr von Fleischerzeugnissen wird weiterhin als möglich eingestuft.“
www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/ernaehrungsbericht-2012/kapitel-5/
-
Beleg (empirische Studie): Ernährungsbericht der DGE
„Aus epidemiologischen Studien wird deutlich, dass Flavonoide, die über Lebensmittel zugeführt werden, mit einem verminderten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Lungen und Dickdarmkrebs assoziiert sind. Hierbei spielen jedoch auch andere Lebensstilfaktoren wie Rauchen oder Adipositas eine wichtige Rolle.“
www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/ernaehrungsbericht-2012/kapitel-5/
- Einwand (konsequent zu Ende gedacht): Bewertung der Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen
„Die Bewertung der wissenschaftlichen Datenlage zur präventiven Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen beruht auf vielen unterschiedlichen experimentellen Ansätzen und damit verbunden vielfältigen Studienergebnissen. Die meisten der bisher vorliegenden Daten sind jedoch epidemiologischer Natur. Damit ist nicht klar nachzuweisen, ob die beobachteten Effekte auf bestimmte Muster an sekundären Pflanzenstoffen zurückzuführen sind oder auf einzelnen sekundären Pflanzenstoffen beruhen.“
www.dge.de/wissenschaft/ernaehrungsberichte/ernaehrungsbericht-2012/kapitel-5/
- Einwand (konsequent zu Ende gedacht): Nicht ausreichende Datenlage
„Insgesamt ist die Datenlage nicht ausreichend, um den Einfluss einer veganen Ernährung auf chronische Krankheiten evidenzbasiert beurteilen zu können. Hinzu kommt, dass eine vegane Ernährungsweise häufig mit weiteren gesundheitsfördernden Lebensstilfaktoren wie Nichtrauchen, geringerem Alkoholkonsum sowie höherer körperlicher Aktivität, verbunden ist. Daher ist der alleinige Effekt der Ernährung auf die Gesundheit schwer zu identifizieren.
www.degruyter.com/downloadpdf/j/pubhef.2016.24.issue-3/pubhef-2016-2077/pubhef-2016-2077.pdf
-
-
Wahrscheinliche positive Konsequenz: Eine vegane Ernährung geht mit einer gesundheitsbewussten Lebensführung einher, da man sich zum Zweck der Umstellung höchstwahrscheinlich intensiver mit seiner Physis und ihren Bedürfnissen auseinandersetzt.
Veganismus ist nicht nur eine Veränderung des Ernährungsverhaltens, sondern er schließt meist auch einen Wandel der gesamten Lebensführung ein. Solche Faktoren, die nicht auf die Ernährung zurückzuführen sind, haben einen großen Einfluss auf die menschliche Gesundheit und Psyche. Verschiedene Studien konnten zeigen, dass Vegetarier und Veganer im Vergleich zu Mischköstler wesentlich gesünder leben, da sie oftmals weniger Alkohol oder Tabak konsumieren und mehr Sport treiben. Häufig ist auch deren Ernährungswissen größer als bei Mischköstlern.
Eine gesundheitsbewusste Lebensführung geht mit einem gesunden Körpergewicht einher. Studien konnten zeigen, dass Veganer im Vergleich zu Menschen mit anderen Ernährungsweisen den niedrigsten BMI (Body-Mass-Index) haben. Der BMI steigt, den Studien zufolge, von Veganern über Lakto-Ovo-Vegetarier und Fischesser bis zu Fleichessern kontinuierlich an.
www.deutsche-digitale-bibliothek.de/binary/SN5I6PRB6Q3RXTPG7V4W3PMBHJLY5ORS/full/1.pdf (S. 20)
-
Beleg (empirische Studie): BMI
(noch heraussuchen)
-
-
: Entwicklungsgeschichtliche Begründung: Die weltweit verbreitete Laktoseintoleranz lässt darauf schließen, dass der Konsum von (Kuh-)Milchprodukten nicht für den Menschen geeignet bzw. nicht natürlich ist.
Eigentlich bildet sich die Laktoseverträglichkeit (die Bildung des Enzyms Laktase) nach dem Säuglingsalter schrittweise zurück. Die Laktoseverträglichkeit, wie sie unter Europäern heute üblich ist, ist eine Mutation, die sich bei Milch konsumierenden Populationen verbreitet hat.
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Mutation führte zur Laktoseverträglichkeit
In diesem Aufsatz wird beschrieben, wie die Haltung von Kühen und der Verzehr von Milchprodukten zu einer Mutation geführt hat, die die Produktion von Milchzucker spaltenden Proteinen, die ursprünglich nur im Säuglingsalter gegeben war, bei erwachsenen Menschen ermöglicht hat. Dies widerlegt das Argument, dass der Mensch Milch in seiner Ernährung braucht.
A. Beja-Pereira, G. Luikart u. a.: Gene-culture coevolution between cattle milk protein genes and human lactase genes. In: Nature genetics. Band 35, Nummer 4, Dezember 2003, S. 311–313, doi:10.1038/ng1263. PMID 14634648. (Review).
-
-
Ethische/Normative Begründung: Vegan zu werden ist eine Maßnahme, um verantwortungsvoller mit dem Wasserkonsum umzugehen.
Wir müssen nicht nur das von Nutztieren getrunkene Wasser betrachten, sondern auch Wasser, das verwendet wird, um die Ernte zu produzieren, um sie zu füttern (z. B. Mais oder Soja): für 1kg Rindfleisch werden 15,000 Liter Wasser benötigt. Um 1kg Schweinefleisch zu produzieren, benötigen wir ca. 6.000 Liter Wasser. 1 kg Hühnerfleisch benötigt 4.300 Liter. Es wurde festgestellt, dass weniger Wasser für die Produktion von Obst und Gemüse als für Fleisch verwendet wird. 1 kg Brot verbraucht ca. 1.600 Liter Wasser, 1 kg Bananen benötigt 790 Liter Wasser, 1 kg Kartoffeln verbraucht 287 Liter und 1 kg Tomaten nur 214 Liter.
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Für einen nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln
In diesem Bericht werden Schlüsselfaktoren betrachtet, die zu dem derzeit inakzeptablen Ausmaß von Lebensmittelverschwendung weltweit beitragen, sowie die weiteren Auswirkungen auf die nachhaltige Unterstützung des projizierten Bevölkerungswachstums.
Fox, T., & Fimeche, C. (2013). Global food: waste not, want not. London: Institution of Mechanical Engineers. www.imeche.org/docs/default-source/default-document-library/global-food---waste-not-want-not.pdf
-
-
Ethische/Normative Begründung: Vegan zu werden ist eine Maßnahme, um die durch Tierabfälle verursachte Wasserverschlechterung stark zu reduzieren
Nutztiere erzeugen 13 bis 25 Mal mehr Gülle als Menschen pro Gewicht, was bei einer einzigen großen Mastanlage zu Mengen führt, die die Produktion von Sanitärabfällen einer Stadt, die so groß ist wie Philadelphia, übertreffen können. US-amerikanische Tierhaltungsbetriebe produzieren jedes Jahr bis zu 1,37 Milliarden Tonnen Gülle - das ist 20 Mal mehr fäkaler Abfall als die gesamte menschliche Bevölkerung in den USA. Eine wachsende Zahl von Beweisen weist darauf hin, dass diese Abfälle in den Gewässern landen, von denen wir für Handel, Erholung und - vielleicht am wichtigsten -, Trinken abhängig sind. In den meisten Sommern werden zwischen 13.000 und 20.000 Quadratkilometer Meer an der Mündung des Mississippi zu einer "toten Zone", die entsteht, wenn große Mengen an überschüssigen Nährstoffen aus tierischen Abfällen, Fabrikfarmen, Abwasser, Stickstoffverbindungen und Düngemitteln den mächtigen Fluss hinuntergespült werden. Dies verursacht Algenblüten, die den gesamten Sauerstoff im Wasser bis zu einem Punkt aufnehmen, an dem Leben fast unmöglich wird.
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Aufsatz über die Wasserverschmutzung durch Nutztierfekalien
In diesem Bericht werden die Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit, die sich aus der Freisetzung dieser Wirkstoffe aus Mastanlagen ergeben, sowie Maßnahmen zur Düngung, die zur Verringerung ihrer Freisetzung in die Umwelt eingesetzt werden, diskutiert.
Rogers, S., & Haines, J. (2005). Detecting and mitigating the environmental impact of fecal pathogens originating from confined animal feeding operations (pp. 1-185). United States Environmental Protection Agency, Office of Research and Development, National Risk Management Research Laboratory. nepis.epa.gov/Adobe/PDF/P10089B1.pdf
-
-
Ethische/Normative Begründung: Der Verzicht auf die Haltung und Ernährung von Nutztieren ermöglicht eine effizientere Nutzung von Feldern zur Produktion von Gemüse und Obst.
Vieh nimmt fast 80% der weltweiten landwirtschaftlichen Flächen ein, produziert aber weniger als 20% der weltweiten Kalorienzufuhr. Wie viel Nahrung wir anbauen, hängt nicht nur von der verfügbaren Fläche ab, Fleischesser brauchen weit mehr Platz als Vegetarier. Eine Familie aus Bangladesch, die von Reis, Bohnen, Gemüse und Obst lebt, kann auf einem Hektar Land oder weniger leben, während der durchschnittliche Amerikaner, der pro Jahr etwa 270 Pfund Fleisch isst, das 20-fache braucht.
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Der Einfluss menschlicher Landwirtschaft auf das Erdsystem
Die menschliche Aneignung von Land für die Nahrungsmittelproduktion hat das Erdsystem grundlegend verändert, mit Auswirkungen auf Wasser, Boden, Luftqualität und das Klimasystem. Dieser Beitrag untersucht, wie sich vergangene und gegenwärtige Entwicklungen in der Ernährung auf die globale landwirtschaftliche Bodennutzung auswirken.
Peter Alexander, Calum Brown, Almut Arneth, John Finnigan, Mark D.A. Rounsevell, Human appropriation of land for food: The role of diet,
Global Environmental Change, Volume 41, 2016, Pages 88-98, ISSN 0959-3780, doi.org/10.1016/j.gloenvcha.2016.09.005. (http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0959378016302370)
-
-
Ethische/Normative Begründung: Der Verzicht auf die erzwungene Reproduktion von Nutztieren könnte zur Reduktion von tierischen Emissionen beitragen
Fleischproduktion verursacht Treibhausgase, die für die Klimaerwärmung verantwortlich sind. Tiere, die von Menschen für die Fleischproduktion gezüchtet werden, produzieren täglich viele Tonnen von Exkrementen. Dieser Abfall erhöht den Methanspiegel auf der Erde, wodurch die Atmosphäre erwärmt wird. Im Jahr 2006 berechnete die UN, dass die kombinierten Emissionen von Tieren, die für ihr Fleisch gezüchtet wurden, ungefähr 18% der globalen Gesamtmenge ausmachen - mehr als Autos, Flugzeuge und alle anderen Transportarten zusammen.
Die Gase werden auch in anderen damit verbundenen Situationen freigesetzt:
* die Düngemittel, die der Fleischhandel produziert,
* das Öl, das verbrannt wird, wenn die Kadaver zum Verkaufsort gebracht werden (der oft Tausende von Meilen entfernt ist)
* die Elektrizität, die benötigt wird, um das Fleisch kühl zu halten
* das Gas, das verwendet wird, um die Felder zu pflügen, zu ernten und sogar um das Wasser zu pumpen
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Bewertung des Umwelteinflusses der Tierhaltung und mögliche Abminderungsansätze
Ziel dieses Berichts ist es, die Auswirkungen des Tierhaltungssektors auf Umweltprobleme sowie mögliche technische und politische Ansätze zur Eindämmung des Klimawandels zu bewerten. Die Bewertung basiert auf den aktuellsten und vollständigsten verfügbaren Daten, wobei die direkten Auswirkungen und die Auswirkungen der Futtermittelproduktion für die Tierproduktion berücksichtigt werden.?Assessment of global livestock–environment interactions.
LIVESTOCK'S LONG SHADOW - environmental issues and options. FOOD AND AGRICULTURE ORGANIZATION OF THE UNITED NATIONS. 2006: www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM
-
-
Ethische/Normative Begründung: Ethische Begründung: Berücksichtigung von Tierrechten, welche die Abschaffung jedweder Nutzung von Tieren zu bloßmenschlichen Zwecken fordern.
Zu diesen "bloßmenschlichen Zwecken" gehört also die Tierhaltung zur Produktion von Nahrungsmitteln wie Fleisch, Milchprodukten und Eiern, sowie Tierversuche und die Leder- und Wollproduktion. Diese Zwecke sehen Tierrechtler mit den Rechten der Tiere als unvereinbar, denn unabhängig von diesen "Zwecken", die Tiere den Menschen bieten, sollten sie über ihr eigenes Schicksal so weit wie möglich selbst bestimmen dürfen.
-
Beleg (Expertenaussage): Martin Balluch: Die Kontinuität von Bewusstsein. Das naturwissenschaftliche Argument für Tierrechte.
Tierethiker untersuchen, inwiefern Tiere über unveräußerliche Rechte (ähnlich der Menschenrechte) verfügen. Eine prominente Position innerhalb der Tierrechtsethik fordert Tierrechte für jene Tiere, die ein Bewusstsein besitzen und fähig sind, Schmerzen zu empfinden. Grundlage hierfür sind häufig ethische Konzepte der Philosophie, die davon ausgehen, dass Tiere über eine Leidens- und Schmerzfähigkeit verfügen.
Martin Balluch: “Die” Kontinuität von Bewusstsein. Das naturwissenschaftliche Argument für Tierrechte. Guthmann-Peterson, 2005
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Expertenaussage' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (systematische Aufarbeitung): Tom Regan: Animal Rights, Human Wrongs: An Introduction to Moral Philosophy.
Regan liefert das theoretische Grundgerüst, welches die verantwortungsbewusste "Pro-Tierrechte"-Perspektive stützt. Schließlich exploriert er, wie uns das Stellen moralischer Fragen über andere Tiere dabei helfen kann uns selbst zu verstehen. (Eigene Übersetzung der Amazon-Buchbeschreibung: www.amazon.de/Animal-Rights-Human-Wrongs-Introduction/dp/0742533549)
Tom Regan: Animal Rights, Human Wrongs: An Introduction to Moral Philosophy. Rowman & Littlefield Publishers, 2003, ISBN 0-7425-3354-9, S. 1.
-
Beleg (systematische Aufarbeitung): Lisa Kemmerer: In Search of Consistency: Ethics And Animals.
Das Buch "In Search of Consistency" liefert eine systematische Aufarbeitung der Arbeiten einflussreicher Gelehrter wie Tom Regan (Tierrecht), Peter Singer (Utilitaristische Ethik), Andrew Linzey (Theologe), und Paul Taylor (Umweltethik) an der Schnittmenge der behandelten Themen. (Eigene Übersetzung der Amazon-Buchbeschreibung: www.amazon.com/Search-Consistency-Animals-Human-Animal-Studies/dp/900414725X)
Lisa Kemmerer: In Search of Consistency: Ethics And Animals. Brill Academic Pub, 2006, ISBN 90-04-14725-X, S. 59–101.
-
-
Offensichtliche positive Konsequenz: Ernährung mehrerer Menschen weltweit durch die bessere Verteilbarkeit (und Haltbarkeit) von pflanzlichen Nahrungsmitteln.
Durch die bessere Transportierbarkeit, Lagerungsmöglichkeit, Haltbarkeit und geeignetere Nährstoffzusammensetzung pflanzlicher Lebensmittel wie vor allem Getreide, setzen die meisten Hilfsorganisationen in Hungergebieten schon jetzt auf ebendiese Nahrungsmittel. Stünden mehr pflanzliche Nahrungsmittel für den Menschen zur Verfügung - die im Falle einer veganen Gesellschaft nicht für Nutztiere gebraucht werden würden - könnte die Organisation und Umsetzbarkeit dieser Nahrungsverteilung erheblich erleichtert werden.
-
Beleg (Stellungnahme): 5 Gründe für ein veganes Leben
Der/Die Autor/in dieses Beitrags ist nicht bekannt.
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Stellungnahme' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
-
Erhoffte positive Konsequenz: Eine wahrscheinliche Förderung solidarischer Strukturen durch empathische Mitglieder der Gesellschaft.
Wenn Veganer aus Empathie mit den Tieren in Nutzhaltung auf tierische Produkte verzichten, liegt ihnen womöglich auch etwas am Wohlergehen hungernder Menschen und sie setzen sich für die Bekämpfung des Welthungers ein.
- Einwand (Trugschluss): Nicht alle tierlieben Menschen sind auch sozial/solidarisch.
Es gibt auch Menschen, die tierische Produkte aus Ekel nicht konsumieren. Außerdem gibt es sicher auch Veganer, die Tiere Menschen vorziehen, deren Empathie sich nicht auf Menschen bezieht.
Während Adolf Hitler oft nachgesagt wird, er sei Vegetarier gewesen, bestätigen zahlreiche Berichte, dass er aufgrund von Verdauungsbeschwerden wie Magenkrämpfen auf Fleisch verzichtete und dies inkonsequent.
-
Beleg (Aufsatz): Aufklärung von Unwahrheiten über Adolf Hitler.
Eine Aufarbeitung zahlreicher Mythen über den Diktator von einem unbekannten Autoren.
www.daswissensblog.de/hitler-war-vegetarier-und-andere-unwahrheiten-ueber-adolf/
-
Beleg (Aufsatz): Fleischloser Führer - Adolf Hitler war Vegetarier. Stimmt's?
Kolumne von Zeitautor Christoph Drösser.
-
-
Ethische/Normative Begründung: Tiere leiden Schmerzen und Stress.
Zahlreiche Studien belegen, dass Wirbeltiere, wie der Mensch auch, Schmerz empfinden. Dies ist ein evolutionär bedingter Instinkt, der dabei helfen soll aus Gefahrensituationen zu fliehen und etwas für die Heilung betroffener verletzter Stellen zu tun.
Auch bei Schalentieren wurde ein solches Verhalten beobachtet/nachgewiesen. Sie scheinen zwar ein anderes System für die Schmerzverarbeitung zu haben (aufgrund der Unterschiede im Nervensystem - Krebse haben kein "Gehirn" und Rückenmark, sondern Zerebralganglien und ein Strickleiter-Nervensystem).
Während für Pflanzen bisher nicht bestätigt werden kann, dass sie Schmerz empfinden (dies würde aus evolutionstheoretischer Sicht keinen Zweck erfüllen, da sie einer Gefahrensituation nicht durch eine Flucht/ein Ausweichen entkommen können), beweisen zahlreiche Experimente und Studien an Tieren, dass viele von ihnen Schmerz erleiden. Dies kann zwar nicht direkt (Tiere können nicht mit Sprache von ihrem Schmerz berichten), durch Hirnströme, Verhaltensbeobachtungen und andere mit Schmerz verbundene Signale aber indirekt ermittelt werden.
-
Beleg (empirische Studie): Studie: Schmerz und Stress in Schalentieren.
Nachweis dafür, dass Schalentiere wie Krebse Schmerzen empfinden.
-
Beleg (Ergebnis Simulation/Stresstest): Fische erleiden Schmerzen.
Lange Zeit wurde es als wissenschaftlich erwiesen betrachtet, dass Fische keine Schmerzen spüren. Dies ist allerdings ein Trugschluss, der daraus folgt, dass Fische anders auf Schmerzen reagieren als Menschen es von Landes(säuge-)tieren kennen. Fische haben keine Mimik und die akustischen Signale, die sie unter Wasser von sich geben, können wir nicht hören. Eine Studie von britischen Wissenschaftlern (unter Dr. Lynne Sneddon) mit vielzähligen Experimenten legt allerdings nahe, dass Fische tatsächlich Schmerz verspüren und darauf reagieren.
pdfs.semanticscholar.org/795c/8d8e896de80d87f0a4c1db18e535909f20e4.pdf
-
Beleg (Pressemitteilung): Nutztiere wie Hühner, Kühe und Schweine erleiden Schmerzen.
Dieser "Deutschland Funk"-Beitrag von Suzanne Krause trägt unter anderem Ergebnisse unterschiedlicher Studien zusammen, die bestätigen, dass die Tiere, die in Nutzhaltung leben, Schmerzen erfahren und nachweislich unter ihnen leiden.
www.deutschlandfunk.de/auch-tiere-fuehlen-schmerz.676.de.html
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Pressemitteilung' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
-
Ethische/Normative Begründung: Viele Landwirte finden die Massentierhaltung schlecht, sind aber abhängig von der Konsumentennachfrage.
Ohne die Unterstützung der Konsumenten und des Staates kommen Landwirte bei den heutigen Fleischpreisen nicht weg von der Massentierhaltung. Wenn jeder Mensch jeden Tag billiges Fleisch konsumieren will, dann muss der Landwirt hierfür sorgen. Dies führt unumgänglich zur Massentierhaltung und dadurch zu Tierleid. Würden mehr Menschen auf Fleisch verzichten oder wären mehr Menschen dazu bereit seltener Fleisch zu konsumieren und mehr Geld für dieses "besondere Ereignis" zu bezahlen, könnten Landwirte dadurch bei der Umstellung von Massenproduktion auf artgerechte Tierhaltung unterstützt werden.
-
Beleg (Stellungnahme): Landwirte sind genauso abhängig von der Nachfrage, wie andere Unternehmen auch
Im Interview mit "Planet Wissen" erklärt Bauer Wortmann wenn er mit 250 Schweinen genug Geld verdienen könnte, um seine Familie zu ernähren, würde [er] auf der Stelle 1550 Schweine abgeben. "Die Verbraucher wollen günstige Lebensmittel, in bester Qualität und zu jeder Zeit. Wir müssen nicht jeden Tag Fleisch essen".
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Stellungnahme' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (Pressemitteilung): Online Zeitungsartikel über den Fleischkonsum in Deutschland
Während 85 % der deutschen Bevölkerung täglich Fleisch essen, bleiben die Verkaufszahlen von Biofleisch weiterhin niedrig. "Laut dem Fleischatlas 2014 liegt der Marktanteil von Biofleisch insgesamt bei weniger als zwei Prozent. Es ist den meisten schlicht zu teuer."
www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Fleischkonsum-in-Deutschland,fleisch348.html
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Pressemitteilung' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
-
Ethische/Normative Begründung: Einige Tiere in der Nutztierhaltung haben ein Bewusstsein.
Wissenschaftler beobachten unterschiedliche Charakterzüge und ein Selbstbewusstsein bei Versuchsschweinen.
Während sich ein Bauer aus Dänemark Beispielsweise die Intelligenz der Tiere zu Nutze machte und sie mitarbeiten ließ (seine Schweine steuerten mithilfe eines Joysticks die Belüftung und Temperatur im Stall selbst), riefen andere Landwirte mit Lautsprechern ihre Schweine beim Namen zum Futtertrog (die Schweine wussten, wann sie an der Reihe waren).
-
Beleg (Medienbericht): Schweine verspüren nicht nur Schmerz, sie haben auch einen Charakter.
Sandra Düpjan, Verhaltensforscherin im Institut für Nutztierbiologie (FBN), führt Verhaltensstudien mit Schweinen durch. Dabei entdeckt sie Verhaltensmuster (Pessimismus/Optimismus), die auf unterschiedliche Charaktereigenschaften der Ferkel schließen lassen. Außerdem erläutert sie, wie Schweine, die mit vielen Geschwistern aufwachsen, fröhlichere Tiere sind, als solche die dies nicht tun. In ihrer Doktorarbeit konnte Düpjan nachweisen, dass männliche Ferkel bei der unbetäubten Kastration starke Schmerzen und ein hohes Stresslevel erleiden. Diese Erkenntnis führte zum Verbot der unbetäubten Kastration von Schweinen in Deutschland.
www.zeit.de/2011/09/N-Verhaltensforschung-bei-Nutztieren/seite-2
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (Medienbericht): Schweine haben ein (Selbst-)Bewusstsein
Verhaltensforschungen zeigen, dass Schweine hochintelligente Lebewesen sind und ein (Selbst-)Bewusstsein haben:
"Über Lautsprecher wurde jede der knapp 40 sehnsüchtig auf Futter wartenden Sauen einzeln aufgerufen. Nur das Schwein, das auch dran war, bekam am Futterautomaten etwas zu fressen. Die Identität wurde dabei streng geprüft – statt mit einem Personalausweis funktioniert das im Schweinestall über einen Chip im Ohr. "
"Ein Bauer aus Dänemark kam Ende der neunziger Jahre sogar auf die Idee, die schlauen Tiere mitarbeiten zu lassen. Seine Schweine steuerten mithilfe eines Joysticks Belüftung und Temperatur im Stall selbst."
"Wie Elefanten, Delfine und Primaten können sich Schweine selbst im Spiegel erkennen und haben offensichtlich eine Form von Selbstbewusstsein. Für eine Studie, die 2009 im Magazin Animal Behaviour erschien, testeten britischen Forscher, inwieweit die Tiere die Reflexionen des Spiegels verstanden. Sie versteckten Futter hinter einer Abdeckung, sodass es nur im Spiegel zu sehen war. Die Schweine durchschauten den Trick und liefen schnurstracks zum Futter."
www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-05/unterschaetztes-tier-schwein
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
-
Ausdiff. Standpunkt: Bedingtes Ja: Unter bestimmten Bedingungen sollten Sie sich vegan ernähren.
Wer bereit und motiviert ist, sich über eine ausreichende Nährstoffversorgung des Körpers trotz des Verzichtes auf tierische Produkte zu informieren, hat nichts zu befürchten.
Eine ausgewogene Ernährung ist auch ohne tierische Lebensmittel möglich, man sollte nur wissen, woher man die Nährstoffe bekommen kann.
-
: Bedingung: Gerne beschäftigen Sie sich mit und informieren sich über gesunde Ernährung.
Solange auf die ausreichende Versorgung des Körpers mit allen notwendigen Nährstoffen (Vitamine, Mineralien, Proteine, ungesättigte Fette) geachtet wird, kann man gesund leben.
Bei einer großen Ernährungsumstellung von der Mischkost zum Veganismus sollte sich daher darüber gründlich informiert werden, welche pflanzlichen Lebensmittel ebendiese Nährstoffe in ausreichendem Maße enthalten.
Während alle anderen benötigten Nährstoffe aus pflanzlichen Lebensmitteln gewonnen werden können, gilt dies nicht für Vitamin B12: Vitamin B12, welches von speziellen Mikroorganismen produziert wird, ist fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorzufinden – also in Fisch, Fleisch, Milchprodukten und Eiern. In pflanzlichen Lebensmitteln ist hingegen fast kein Vitamin B12 enthalten (weder Obst und Gemüse, noch Nüsse oder Saaten). Geringe Mengen an Vitamin B12 sind zwar in fermentierten pflanzlichen Lebensmitteln, wie Sauerkraut und Bier oder bestimmten Algen enthalten, reichen allerdings nicht aus. Daher wird die Einnahme von B12-Präparaten ausdrücklich empfohlen.
-
: Bedingung: Sie sind offen für eine umfangreiche Ernährungsumstellung.
Ein oft begangener "Fehler" beim Versuch vegan zu werden, ist, für alle fleischhaltigen Lieblingsgerichte eine vegane Version zu finden. Während Fleischimitate aus Soja, Seitan, und co eine pflanzliche (und proteinreiche) Alternative zum Grillsteak bieten können, besteht die Möglichkeit auf der Suche nach einem Fleischersatz enttäuscht zu werden. Es ist daher wichtig, offen für Neues zu sein und komplett neue Gerichte auszuprobieren, um nicht regelmäßig den Vergleich ziehen zu können.
Pflanzliche Proteinquellen bieten zum Beispiel Getreide, Hülsenfrüchte (inklusive Sojaprodukte) und Ölsamen.
Pflanzliche Eisenquellen sind zum Beispiel Getreide, Hülsenfrüchte, Ölsamen, Nüsse, grünes Gemüse (wie Rucola, Zucchini, grüne Erbsen, Spinat) und Trockenfrüchte.
-
-
-
Globaler Standpunkt: Nein, aus den folgenden Gründen sollten Sie sich nicht vegan ernähren.
-
: Gesundheitliche Begründung: Eine vegane Ernährung gefährdet durch Nährstoffmängel die Gesundheit.
Ein bloßes Wegstreichen tierischer Lebensmittel vom Speiseplan führt zu: Eiweißmangel, Eisenmangel, Kalziummangel, Jodmangel, Zinkmangel und (besonders gefährlich) Vitamin B12-Mangel - alles lebensnotwendige Nährstoffe für den Menschen.
Vitamin B12 ist nur in tierischen Produkten ausreichend vorhanden und ein Mangel kann zu "gravierende[n] neurologische[n] Störungen bis hin zu motorischen Problemen" führen. Da der Körper Vitamin B12 über lange Zeit speichern kann, wird ein Mangel erst nach mehreren Jahren bemerkbar, doch die Schäden sind irreversibel.
Besonders häufig treten durch einen Vitamin B12-Mangel die folgenden Symptome auf:
- Gestörter Energiestoffwechsel (chronische Erschöpfung und Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Muskelschwäche)
- Nervenschäden (Schmerzen, Taubheit, Kribbeln, Lähmungen, Koordinationsstörugen, Gedächtnisstörungen)
- Blutarmut (Leistungsschwäche, Immunschwäche)
- Störungen des Hormon- und Neurotransmitterstoffwechsels (geistig-psychische Störungen, Depressionen, Psychosen)
- Verdauungsstörungen (Verstopfung, Durchfall)
- Entzündungen (Mund, Magen und Darm)
-
Beleg (Medienbericht): Weltartikel: "Veganer bringen ihr Herz in Gefahr"
"Der chinesische Ernährungswissenschaftler Duo Li hat in einer Übersichtsarbeit nur für den Vegetarismus, der tierische No-Meat-Produkte wie Milch und Eier zulässt, einen Schutzeffekt für Herz und Kreislauf finden können. Nicht aber für die rein veganische Ernährung, die auf tierische Nahrungsmittel komplett verzichtet.
Für die Anhänger dieser Kostform ermittelte Li sogar ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weil ihr Blut zu viel Homocystein und dafür zu wenig gefäßschützendes HDL-Cholesterin aufweist."
www.welt.de/gesundheit/article13472189/Veganer-bringen-ihr-Herz-in-Gefahr.html
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (Medienbericht): Huffington Post: Risiken veganer Ernährung
Folgende Risiken werden aufgezählt und näher erläutert:
1. Mangelerscheinungen
2. Verstopfte Gefäße
3. Verminderte Fruchtbarkeit
www.huffingtonpost.de/2014/10/27/risiken-vegan-ernaehrung_n_6052836.html
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
Beleg (systematische Aufarbeitung): Allgemeine Information zu Vitamin B12
Auf der verwendeten Webseite von Dr. Schweikart werden grundlegende und tiefgehende Informationen zu Vitamin B12 genannt.
- Einwand (Anderes): Eine informierte vegane Ernährung erlaubt eine gesunde, ernährungsphysiologisch adäquate Nährstoffversorgung des Körpers.
s. ausdifferenzierter Standpunkt "Bedingtes Ja: Unter bestimmten Bedingungen sollten Sie sich vegan ernähren."
- Einwand (Anderes): Der Konsum von tierischen Lebensmitteln bedeutet nicht automatisch, dass die Nährstoffzufuhr optimal ist.
-
Beleg (Anderes): Blogeintrag "Ernährungsmedizin"
"„Vegan kann nicht gesund sein!“ – diese häufige Beurteilung der veganen Ernährungsweise mutet aus ernährungsmedizinischer Perspektive einigermaßen bizarr an. Denn: Eine unreflektiert kritische Einschätzung beruht auf der irrigen Annahme, es gäbe eine grundsätzliche Zweitteilung von Mischkost (= alles vorhanden = kein Mangel = gesund) und veganer Kost (= begrenzte Lebensmittelauswahl = Mangel = ungesund). Das ist falsch. Fakt ist vielmehr: Eine vegane Ernährung kann ebenso gesund oder ungesund sein wie eine nicht-vegane Mischkost."
[...]
"Während die durch einen Vitamin-B -Mangel bedingten neurologischen Schäden Raritäten sind, erreichen 94 % (!) aller Sechs- bis Zwölfjährigen in Deutschland die empfohlene Zufuhrmenge an Gemüse nicht (DGE 2008). Bei den Erwachsenen stehen den Einzelfällen vegan bedingter Mangelernährung ebenfalls Millionen Menschen mit gravierenden ernährungs(mit)bedingten Erkrankungen gegenüber, die eben nicht durch vegane Ernährung verursacht werden, sondern die das Ergebnis der vermeintlich per se „gesunden“, fleischbetonten und hyperkalorischen Mischkost sind."
www.ernaehrungsmedizin.blog/2018/03/16/vegan-oder-gesund-das-ist-die-falsche-frage/
-
- Einwand (sachlich falsch): Veganer leiden seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Im selben Artikel "Veganer bringen ihr Herz in Gefahr" steht in einem späteren Abschnitt geschrieben:
"Vegetarier essen nicht nur anders, sie leben auch anders als Fleischesser. Ihr überdurchschnittlicher Gesundheitszustand – sie leiden vor allem seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht und Stoffwechselstörungen – könnte also durchaus mit ihrem gesamten Lebensstil zu tun haben."
Die vorherige Annahme, dass Veganer ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten haben, beruht auf dem Defizit von HDL-Cholesterin, welches ein das Herzkrankheiten fördernde LDL-Cholesterin bekämpft. Letzters ist in Veganern/Vegetariern aber in bemerkbar niedrigeren Mengen zu finden als in Mischköstlern.
-
-
Offensichtliche negative Konsequenz: Eine vegane Ernährungsweise bedeutet einen erhöhten Aufwand und professionelle Kontrolle.
Bei veganer Ernährung ist eine regelmäßige Überprüfung der kritischen Nährstoffe durch einen Arzt notwendig.
Eine vegane Ernährung setzt außerdem ein umfangreiches Ernährungswissen voraus (der Zeitaufwand sich dieses Wissen anzueignen ist hoch) oder eine Beratung durch einen qualifizierten Ernährungsberater.
Um Mangelerscheinungen und Folgekrankheiten vorzubeugen muss auf die alternative Versorgung des Körpers mit Nährstoffen geachtet werden. Die Informationsbeschaffung über diese Alternativen kostet Zeit. Es wird außerdem ausdrücklich empfohlen nach einer Umstellung die Blutwerte in regelmäßigen Abständen von einem Arzt überprüfen zu lassen, da Nährstoffmängel gerade für Laien nicht direkt erkennbar sind.
- Einwand (Trugschluss): Der Aufwand sich das Wissen über eine gesunde Ernährung anzueignen ist einmalig und sollte optimalerweise auch von Fleischessen betrieben werden.
Nicht nur Veganer sollten sich mit der Versorgung des Körpers mit lebensnotwendigen Nährstoffen auseinandersetzen. Dies gilt für alle Menschen, die auf ihre Gesundheit achten möchten. Dieser Aufwand relativiert sich außerdem schnell, da er nur einmalig zu betreiben ist und einem zuzüglich nützliches Wissen bringt.
-
Offensichtliche negative Konsequenz: Gesundheitliche Begründung: Nicht alle veganen Lebensmittel sind nährstoffreich und gesundheitsfördernd.
Es gibt auch unter veganen Lebensmitteln Fast-Food und kalorienreiche, bei erhöhtem Konsum gesundheitsschädliche Produkte. Eine vegane Ernährung ist nicht gleichzusetzen mit einer gesunden Ernährung.
- Einwand (unpassend zum Standpunkt): Auch nicht alle tierischen Produkte sind nährstoffreich und gesundheitsfördernd.
Eine gesunde Ernährung wird nicht bestimmt durch den Konsum oder Nicht-Konsum tierischer Lebensmittel. Menschen, die tierische Produkte zu sich nehmen, wie auch die, die auf sie verzichten, sollten unabhängig hiervon auf eine ausgewogene Ernährung achten.
- Einwand (Meinungsäußerung): Man muss als Veganer nicht alles essen, was kein tierisches Produkt ist.
Der Teil "nicht alle veganen Lebensmittel" der Aussage ist nicht sinngebend. Auf tierische Produkte zu verzichten, heißt nicht automatisch, dass alles andere gegessen wird. Man kann sich vegan ernähren und trotzdem auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung achten.
-
Ethische/Normative Begründung: Die Fleischproduktion verbraucht nicht so viel Wasser, wie fälschlich behauptet wird.
Das Water Footprint Network (http://www.waterfootprint.org/) hat die mittlerweile am häufigsten genannte Zahl für den Wasserverbrauch pro Kilogramm Rindfleisch (15.500 L) veröffentlicht, um Rindfleisch mit anderen Lebensmitteln zu vergleichen. Die Autoren verwendeten jedoch globale Durchschnittswerte zur Berechnung des Wasserverbrauchs, die dann als repräsentativ für die einzelnen Rindfleischproduktionssysteme angesehen wurden, unabhängig von Region oder Produktivität. Im Gegensatz dazu veröffentlichten Beckett und Oltjen (1993) eine gründliche Analyse des Wasserverbrauchs in der Rindfleischproduktion. In Produktionssystemen, die aus Gründen der Effizienz von der Futterproduktion bis zur Verarbeitung eingeschränkt wurden, beträgt die Wasserverbrauchszahl 3.682 L pro Kilogramm Rindfleisch ohne Knochen.
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Umwelteinfluss der Rindfleischproduktion in den Vereinigten Staaten.
Dieser Artikel analysiert die Auswirkungen von Effizienzveränderungen in der US-amerikanischen Rindfleischindustrie in den letzten 30 Jahren.
Capper, J. L. (2011). The environmental impact of beef production in the United States: 1977 compared with 2007. Journal of animal science, 89(12), 4249-4261. academic.oup.com/jas/article/89/12/4249/4772093
- Einwand (Trugschluss): Unvergleichbarkeit der amerikanischen Rindfleischproduktion und der globalen Fleischproduktion.
Die Studie von Beckett und Oltjen bezieht sich auf die USA der 1990er Jahre und umfasst daher keine aktuellen Werte. Außerdem ist die Rindfleischproduktion in den Vereinigten Staaten nicht repräsentativ für die Berechnung des globalen Fußabdrucks der gesamten Fleischindustrie.
-
-
Ethische/Normative Begründung: Nicht die Fleischindustrie emittiert die größte Menge an Treibhausgasen, sondern andere Faktoren.
Dr. FM Byers (A&M Universität, 1990) hat berechnet, dass das Fahren von sechs Meilen pro Weg, um einen Hamburger zu kaufen, 100 Mal so viel Treibhausgas ergeben würde wie die Produktion des Hamburgers. Dr. Duane Chapman, (Cornell University 1991) hat darauf hingewiesen, dass die Menge an Methan, die von einer Kuh in einem Jahr emittiert wird, die gleiche Auswirkung auf die globale Erwärmung hat wie der Brennstoff, der zum Antrieb einer einzelnen 75-Watt-Glühbirne verbrannt wird. Die Hauptquellen von Methan sind Feuchtgebiete, Reisfelder, Verbrennung von Biomasse, Ölbohrungen, Mülldeponien und Kohlebergwerke, keine Rinder.
-
Beleg (Aufsatz): Fehlende Beweislage der Umweltschädigung durch Rinder
Beyond Beef behauptet, dass Rinder die Umwelt zerstören und Hunger in der Welt verursachen. Leider gibt es keine wissenschaftliche Beweise, die diese Ansichten unterstützen. In diesem Sonderbericht untersucht der Amerikanische Rat für Wissenschaft und Gesundheit (ACSH), die von der Beyond Beef-Koalition erhobenen Vorwürfe.
Meister, K. (1993). The beef controversy. American Council on Science and Health, New York, NY. www.acsh.org/wp-content/uploads/2012/04/20040505_beefcont.pdf
-
-
Ethische/Normative Begründung: Eine wachsende Anzahl von Veganern führt zu einem erhöhten, umweltschädigenden Sojaanbau.
Der Großteil der Entwaldung durch die Sojabohnenproduktion erfolgt in Südamerika. Das tropische Klima und die relative Verfügbarkeit von Raum (das heißt, sobald die Bäume entfernt sind) macht dies zu einer idealen Region für den Anbau von Soja. Die Entwaldung im Zusammenhang mit der Sojaproduktion in Brasilien ist für 29 Prozent der Treibhausgasemissionen des Landes verantwortlich.
-
Beleg (Aufsatz): Umweltschädigung durch Sojaproduktion (WWF)
WWF erläutert wie die Sojaproduktion, die Umwelt zestört.
- Einwand (Trugschluss): Der weitaus größte Teil der Sojaproduktion fließt in die Nahrung von Nutztieren.
Während Soja im Volksmund mit einer Vielzahl von milchfreien und fleischfreien Produkten wie Sojamilch, Sojakäse und dem berühmten Tofu in Verbindung gebracht wird, wird der größte Teil des Sojas weltweit NICHT von Menschen konsumiert. Rund 70 Prozent des weltweiten Sojas werden direkt an Nutztiere verfüttert und nur sechs Prozent der Sojabohnen werden zu menschlichen Lebensmitteln verarbeitet, die hauptsächlich in Asien konsumiert werden. Der Rest von Soja wird zu Sojaöl verarbeitet.
-
-
Wahrscheinliche negative Konsequenz: Evolutionsgeschichtliche Begründung: Erst der Verzehr von Fleisch hat zur hohen Entwicklung des menschlichen Gehirns geführt.
- Wachstum des Schädels / Schrumpfen des Kiefers --> Lässt auf wachsendes Gehirn und gleichzeitigen Wandel vom Pflanzen- zum Allesfresser schließen.
(Quelle muss noch gegeben werden!)
-
Beleg (wissenschaftlicher Aufsatz): Fleischhaltige Ernährung begünstigt Hirnwachstum
"Bezogen auf das Körpergewicht sollten Menschen eigentlich einen wesentlich längeren Darmtrakt haben. Durch eine effektivere Ernährungsweise (Fleisch, Braten, Kochen) verkleinerten sich jedoch die Verdauungsorgane in den letzten drei Millionen Jahren. Anthropologen, gehen davon aus, dass dies eine notwendige Voraussetzung für die Entwicklung eines größeren Gehirns war."
[…]
"Gezieltes Werfen beherrschen Menschenaffen nur sehr schlecht, aber Frühmenschen konnten es gut, wie die Funde von steinernen Speerspitzen und Holzspeeren nahe legen. Die Bereicherung des Speisezettels mit Fleisch war eine regelrechte Hirnnahrung und Auslöser für den ersten Schub des rapiden Wachstums unseres Denkapparates, stimmen Leslie Aiello und ihr Kollege Peter Wheeler von der University of Liverpool zu. "
-
-
: Dilemma: Auch Pflanzen haben ein Empfinden und der Mensch muss sich von irgendetwas ernähren.
-
Beleg (Medienbericht): Zusammenfassung mehrerer wissenschaftlicher Arbeiten zur Empfindung und Intelligenz von Pflanzen.
Zum Selbstschutz (re)agieren Pflanzen mit diversen Mitteln auf molekularer Ebene. Diese chemische Art der Kommunikation wird genutzt um Fressfeinde zu vergiften, umliegende Pflanzen zu warnen oder nützliche Insekten anzulocken.
(Originaltext: "To protect themselves, plants employ a volley of molecular responses. These chemical communications can be used to poison an enemy, alert surrounding plants to potential dangers or attract helpful insects to perform needed services")
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
- Einwand (Trugschluss): Fehlende Beweislage des Schmerz- und Angstempfindens von Pflanzen
Das Empfinden eines Reizes sagt nichts über die Intensität der Empfindung aus. Evolutionsbedingt erfüllen Angst und Schmerz für Pflanzen keinen Zweck, da sie sich nicht aus Gefahrensituationen entziehen (schnell fortbewegen) können.
Pflanzen besitzen weder Schmerzrezeptoren noch Nerven. Beide sind für die (uns bekannte) Schmerzempfindung aber notwendig.
-
Beleg (Medienbericht): Pflanzen besitzen keine bekannten Voraussetzungen für die Empfindung von Schmerz
"Die Nerven senden die Schmerzreize an das Gehirn, welche hier erst verarbeitet werden. Schmerzempfinden ist demnach eine Fähigkeit, die allen Pflanzenarten fehlt."
www.forschung-und-wissen.de/magazin/koennen-pflanzen-schmerzen-empfinden-13371960
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
-
-
-
: Religiöse Begründung: Der Mensch als "Krone der Schöpfung" wurde als "Herrscher" über die anderen Lebewesen erschaffen. Die Tiere sollen dem Menschen dienen und nutzen.
Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen nach unserm Bild uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh auf der ganzen Erde, auch über alles, was auf Erden kriecht!
.
- Einwand (Trugschluss): Eventuell falsche Interpretation des vagen "Herrscher"-Begriffs
Trugschluss: Übertragen wir das Szenario auf die Politik, so sehen wir: Herrschen bedeutet (hoffentlich) nicht ausbeuten.
-
: Es gilt das Recht des Stärkeren/des am besten Angepassten.
Der Mensch hat es durch seine Intelligenz und Anpassungsfähigkeit geschafft sich die anderen Lebenswesen zu Nutze machen zu können. Dies berechtigt ihn dazu genau dies zu tun. Er ist somit die Spitze der Nahrungskette. Die anderen Lebewesen haben dies nicht getan.
-
Beleg (Literaturrecherche oder Metastudie): Zusammenfassung über die Namensgebung "Survival of the Fittest"
Charles Darwin wird zitiert: "Wenn ... Individuen einer Species ... nothwendig in zahllosen Richtungen und Graden auseinander gehen müssen, ... dann müssen auch unter allen Individuen einige stets weniger als andere der Gefahr ausgesetzt sein, dass ihr Gleichgewicht durch eine besondere einwirkende Kraft ... vollständig zerstört werde. ... Die nothwendige Folge wird sein, dass jene Individuen, deren Functionen am meisten von dem Gleichgewichte mit dem modificirten Aggregate äusserer Kräfte abweichen, zu Grunde gehen müssen, während dagegen jene fortleben werden, deren Functionen am ehesten dem Gleichgewicht mit dem abgeänderten Aggregate äusserer Kräfte nahe kommen."
-
-
Ethische/Normative Begründung: Die Landwirte in der Fleisch-, Milch- und Eierproduktion werden erheblich darunter leiden, wenn mehr Menschen vegan werden.
Je weniger Fleisch konsumiert wird, desto weniger können die Landwirte in der entsprechenden Wirtschaft verdienen. Wird dieser Wandel nicht ausreichend vom Staat unterstützt, bzw. setzen die Landwirte nicht schnell genug auf andere Lebensmittel, werden sie in die Armut fallen.
-
Wahrscheinliche negative Konsequenz: Der Mensch ist ein soziales Wesen und solange die meisten Menschen nicht vegan sind, wird Essen und Kochen in Gesellschaft schwierig bleiben.
Vegan zu sein bedeutet auch sich immer wieder erklären zu müssen. Andere fühlen sich durch diese Begründungen angegriffen (fühlen sich Veganer als bessere Menschen und wenn ja, denken sie dann ich wäre ein schlechterer Mensch?). Somit wird Veganern aus dem Weg gegangen, wodurch sie vereinsamen können.
Außerdem isst der Mensch am liebsten in Gesellschaft - gemeinsames Kochen wird durch unterschiedliche Ernährungsweisen komplizierter, da ist es am besten, man bleibt beim "Allesfressen".
-
Befürchtete negative Konsequenz: Veganer leiden häufiger an Depressionen.
Auch dieser Effekt ist mit dem Vitamin B12-Mangel in Verbindung zu bringen.
-
Beleg (Medienbericht): Focus: Veganer erkranken eher an psychischem Leiden als Fleischesser
"Wie aus einer Studie der Bristol University mit 10.000 männlichen Teilnehmern hervorgeht, leiden Veganer eher und öfter an Depressionen. Das liegt unter anderem daran, dass eine fleischlose Ernährung gewöhnlich zu einem Vitamin-B12-Mangel führt. Veganer greifen außerdem häufig zu Nüssen, die die Omega-6-Fettsäure-Werte erhöhen. Dieser Überschuss kann zu vermehrten Entzündungen im Körper führen und zusammen mit einem Vitamin-B12-Mangel die Produktion von Botenstoffen im Gehirn beeinflussen. Das wirkt sich auf das Wohlbefinden und unser Glücksgefühl aus."
-
Anzweiflung (automatisch erstellt): Automatische Anzweiflung
Belege des Typs 'Medienbericht' sind keine gesicherten, fundierten Erkenntnisse sondern oft mit persönlichen Ansichten unterfütterte Einschätzungen.
-
- Einwand (geringes Gewicht): Die Aussage beruht auf einer nicht aussagekräftigen Studie.
In der besagten Studie wurden etwa 10.000 männlichen Probanden, von denen etwa 350 angaben Vegetarier/Veganer zu sein (es gab hier keine Unterscheidung). Frauen wurden nicht befragt. Mehr ist zu dem Thema nicht zu finden.
-
-
Ausdiff. Standpunkt: Bedingtes Nein: Unter bestimmten Bedingungen sollten Sich sich nicht vegan ernähren.
In verschiedenen Lebensphasen (Kindheit und Wachstum, Schwangerschaft und Stillzeit, Hohes Alter) ist von einer veganen Ernährung abzuraten.
-
- Sonderstandpunkt (Frage kann nicht fundiert beantwortet werden): Keine Entscheidung für oder gegen Veganismus aber Unterstützung bestimmter Aspekte.
Hier gilt nicht die Devise "ganz oder gar nicht", sondern "jeder Schritt zählt". Es kann viel getan werden, um das Wohlbefinden der Tiere in Nutzhaltung und seine Gesundheit zu verbessern, seinen ökologischen Fußabdruck zu mindern, ohne ganz auf tierische Produkte verzichten zu müssen. Bevor sich jemand von der Fülle an Regeln und "Verboten" abschrecken lässt und sich gegen die weitere Auseinandersetzung mit Themen wie Tierrecht bzw. Tierleid, Umwelt und Welthunger entscheidet, sollte gesagt sein, dass jeder kleine Schritt mehr bewirkt als erst keinen Schritt zu gehen.